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  • Mrothyr

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Re: Dass IQ vererbt wird, ist eine wissenschaftliche Banalität

viciousVelo schrieb am 8. September 2010 08:16

> ich kenne das ja nur aus "hart aber fair". aber wenn selbst seine
> quellen genau diesen schluss als falsch benennen ist doch die sache
> gegessen...

Banalitäten sind selten falsch, sondern so anerkannt richtig, daß
ihre Erwähnung unnötig ist. Intelligenz (nicht IQ, drt liegt der
erste Fehler) wird tatsächlich vererbt, die Möglichkeit, einen hohen
IQ zu haben, ist tatsächlich auch Teil einer genetischen
Prädisposition.

Das Problem ist nur: Der IQ ist zu großem Teil bildungs- und
kulturabhängig. Was wir in unserer technoiden Zivilisation als
intelligent ansehen, nur weil wir schnell Beziehungen zwischen
abstrakten Fakten herstellen können, ist noch lange nicht objektiv
intelligent, sondern nur im Kontext unserer gesellschaftlichen
Realität "intelligent". Ein hoher IQ ist außerdem davon abhängig, daß
man die Tests _versteht_ - etwas, womit man bei Migranten durchaus
von vornherein Probleme haben könnte. Oder werden neuerdings die
IQ-Tests in der jeweiligen Muttersprache der Getesteten produziert?
Mit Rücksicht auf deren spezifische Vorbildung?

Die Diskussion um erbliche Intelligenz und hohen IQ geht am Thema
vorbei - die genetische Prädisposition für Intelligenz dürfte in
jeder beliebigen Bevölkerungsgruppe ungefähr gleichverteilt sein (das
ist nämlich das genetische Erbe der Menschheit, es gibt kein
"Judengen"). 

Wir hier im männlich dominierten Westen aber bemessen Intelligenz an
abstrakt-logischen Fähigkeiten, die einerseits vor allem Männer
bevorzugen (ein Effekt der entwicklungsgeschichtlichen Unterschiede
zwischen Mann und Frau), andererseits von einem hohen Bildungsniveau
mit nebenbei hohem Trainingsaufwand profitieren (man kann auf die
gängigen IQ-Tests tatsächlich trainieren). Einwanderer können das in
vielen Fällen nicht leisten - allein schon aus ihrer Vorbildung
heraus. Das hat aber _nichts_ mit genetischer Prädisposition zu tun,
die genetische Prädisposition ist die dreidimensionale
abstrakt-logische Verarbeitungsfähigkeit des archaischen Jägers
"Mann" und die soziale Intelligenz der archaischen Mutter "Frau" ohne
statistisch relevante Unterschiede zwischen den jeweiligen Ethnien.
Und die ist im wesentlichen in allen menschlichen Gruppen
gleichverteilt, eine Beeinträchtigung durch genetische
"Kontamination" ist simpel eugenischer Schmonzenz. Und im Verein mit
ethnischen Minderheiten ist es biologistischer Neorassismus. Und
genau das muß man Sarrazin zumn Vorwurf machen, genau dort
disqualifiziert sich der Volkswirt Sarrazin.

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