tallinn schrieb am 8. September 2010 01:31:
[...]
Bis hierher volle Zustimmung.
> Ebenso interessant wie furchterregend, dass die gleichen Denker Pate
> für Sarrazin und Sloterdijk stehen, die weiland schon Hitler und
> seinen Kumpels die Ideen gegeben haben.
Welche Denker sollen das sein? Nietzsche, z.B?
[...]
>
> Was mich immer wieder nervt: Nietzsche war verrückt, durch und durch.
> Warum wird der als Philosoph eigentlich ernst genommen? Da kann man
> auch die Telekom verehren. Die hat auch Bücher geschrieben. Mehr als
> Nietzsche. Und im Gegensatz zu dem Inhalt seiner Bücher hat der
> Inhalt der Telekom-Bücher fast immer gestimmt.
Nietzsche wurde gegen Ende seines Lebens ebenso verrückt, wie
Hölderlin, Kafka und, mit Einschränkungen, Kleist. Was sollte man
daraus folgern können, außer der Annahme, daß Menschen, die sich mit
Leidenschaft (individuell) an der sie umgebenden Gesellschaft
abarbeiten, zu einem bestimmten Zeitpunkt so erschöpft sein können,
daß sie sämtliche Brücken zu ihr abbrechen?
M.E. liest Du Nietzsche falsch, oder doch zu einseitig. Sein
Machtbegriff ist nicht gleichzusetzen mit Herrschaft. Er hat eher die
schrankenlose Autonomie einer Gruppe Einzelner im Blick, eine Art
grundsätzlicher, "unzeitgemäßer" (sein Wort) Dissidenz.
Um so alberner ist es, daß Sloterdijk versuchte, ihn in ein Plädoyer
für Steuersenkungen einzuspannen. Den Nietzsche, bei dem die
"ökonomische Elite" stets abwertend als "Krämerseele" auftaucht, da
er wohl deren Eingebundenheit in die Schranken eines ökonomischen
Systems zumindest ahnte (und das während der "Gründerzeit"!).
Verzeih die Besserwisserei. ;)
Gruß
Gruengarten
[...]
Bis hierher volle Zustimmung.
> Ebenso interessant wie furchterregend, dass die gleichen Denker Pate
> für Sarrazin und Sloterdijk stehen, die weiland schon Hitler und
> seinen Kumpels die Ideen gegeben haben.
Welche Denker sollen das sein? Nietzsche, z.B?
[...]
>
> Was mich immer wieder nervt: Nietzsche war verrückt, durch und durch.
> Warum wird der als Philosoph eigentlich ernst genommen? Da kann man
> auch die Telekom verehren. Die hat auch Bücher geschrieben. Mehr als
> Nietzsche. Und im Gegensatz zu dem Inhalt seiner Bücher hat der
> Inhalt der Telekom-Bücher fast immer gestimmt.
Nietzsche wurde gegen Ende seines Lebens ebenso verrückt, wie
Hölderlin, Kafka und, mit Einschränkungen, Kleist. Was sollte man
daraus folgern können, außer der Annahme, daß Menschen, die sich mit
Leidenschaft (individuell) an der sie umgebenden Gesellschaft
abarbeiten, zu einem bestimmten Zeitpunkt so erschöpft sein können,
daß sie sämtliche Brücken zu ihr abbrechen?
M.E. liest Du Nietzsche falsch, oder doch zu einseitig. Sein
Machtbegriff ist nicht gleichzusetzen mit Herrschaft. Er hat eher die
schrankenlose Autonomie einer Gruppe Einzelner im Blick, eine Art
grundsätzlicher, "unzeitgemäßer" (sein Wort) Dissidenz.
Um so alberner ist es, daß Sloterdijk versuchte, ihn in ein Plädoyer
für Steuersenkungen einzuspannen. Den Nietzsche, bei dem die
"ökonomische Elite" stets abwertend als "Krämerseele" auftaucht, da
er wohl deren Eingebundenheit in die Schranken eines ökonomischen
Systems zumindest ahnte (und das während der "Gründerzeit"!).
Verzeih die Besserwisserei. ;)
Gruß
Gruengarten