Du hast in deiner Aufzählung fehlender Chancengleichheit das
wichtigste vergessen:
Nicht jeder, der arbeiten will, kriegt auch die Gelegenheit dazu. Der
kapitalistische Arbeitsmarkt fragt nur soviel Arbeit nach, wie er
gerade braucht. Das ist im Sinne von effizienter Produktion und damit
niedrigen Preisen sogar allgemein wünschenswert. Planwirtschaft
funktioniert nicht.
Der Rest ist dann Reserve, und muss vom Staat durchgefüttert werden.
Damit der das kann, leiht der sich von den gleichen Leuten das Geld,
die sich weigern, die Leute zu beschäftigen, weil das nicht
profitabel ist. Die Amerikaner nennen das "Make money from both
sides." Die erhöhen ihren Profit durch Effizienz und sparsamen
Arbeitskräfteeinsatz und schaffen für das zusätzlichen Gewinn noch
eine Verzinsungsmöglichkeit.
Eigentlich genial. Einfache Lösung: was sich der Staat
leiht, sollte er stattdessen als Steuer einziehen. Das Kapital kriegt
das Geld ja in Form von Binnenmarktnachfrage zurück.
Denn was das Kapital nicht an Steuern und Kosten ausgibt, ist der
Gewinn und der erhöht das Kapital. Der wird wiederum im wesentlichen
investiert. Der Kapitalgewinn von heute ist Arbeitsnachfrage und
Güternachfrage von morgen. Nur leider nicht nur in Deutschland,
sondern überall in der Welt, und wenn in China gerade die Post
abgeht, kriegen wir nichts ab. Würde der Staat seinen Haushalt stets
immer auf Kosten des Kapitaleinkommens ausgleichen (das ist immer
deutlich größer als die Staatsneuverschuldung, sonst könnte sich der
Staat auch nichts leihen), würde das auch Nachfrage nach Arbeit und
Gütern (durch den Staat, durch die Hilfeempfänger) erzeugen, aber auf
jeden Fall nur im Inland. Denn sowohl der Staat wie auch die
Hilfeempfänger geben ihr Geld hier aus. Das Kapital aber wäre in D
weniger profitabel. Es wäre immer noch profitabel, aber eben weniger,
wegen der Besteuerung. Und weil Länder, die sich lieber verschulden,
als zu besteuern, eine profitablere Anlagemöglichkeit bieten, gewinne
die dann im Wettbewerb um die Investitionen und die durch sie
verursachte Nachfrage nach Arbeit und Gütern geht da hin.
Also versucht die Bundesrepublik ein attraktiver Investitionsstandort
zu sein, damit das Kapital nach Möglichkeit sogar den Gewinn aus
anderen Volkswirtschaften hier investiert. Doch das klappt nicht,
weil zur Zeit das Geld besser anderswo hinfliesst, wo die Leute noch
gar nichts haben, da kann noch am meisten wachsen. Und deswegen muss
sich Deutschland immer mehr verschulden.
Das hat mal besser funktioniert, vor der Globalisierung.
Und über allem schwebt der Zwang zum Wachstum. Denn weil sich das
Kapital stetig vermehrt, braucht es immer mehr weltweite
Wirtschaftsleistung, um seine Verzinsung auf dem gleichen Niveau zu
halten. Das erhöht kontinuierlich den Verbrauch endlicher Ressourcen,
so dass wir mit immer höherer Geschwindigkeit auf eine Wand zu
fahren. Es wird bald knallen.
Danach brauchen wir dann ein neues Auto. Also ein neues
Wirtschaftsmodell. Und die Einsicht, dass steter Fortschritt an
Wohlstand ein irrealer Traum ist. Wir leben eigentlich jetzt schon
alle miteinander hier im Westen weit jenseits des Niveaus, das die
Welt uns nachhaltig anbieten kann.
Warum lese ich das eigentlich nirgeodwo? Ist das alles Unsinn?
wichtigste vergessen:
Nicht jeder, der arbeiten will, kriegt auch die Gelegenheit dazu. Der
kapitalistische Arbeitsmarkt fragt nur soviel Arbeit nach, wie er
gerade braucht. Das ist im Sinne von effizienter Produktion und damit
niedrigen Preisen sogar allgemein wünschenswert. Planwirtschaft
funktioniert nicht.
Der Rest ist dann Reserve, und muss vom Staat durchgefüttert werden.
Damit der das kann, leiht der sich von den gleichen Leuten das Geld,
die sich weigern, die Leute zu beschäftigen, weil das nicht
profitabel ist. Die Amerikaner nennen das "Make money from both
sides." Die erhöhen ihren Profit durch Effizienz und sparsamen
Arbeitskräfteeinsatz und schaffen für das zusätzlichen Gewinn noch
eine Verzinsungsmöglichkeit.
Eigentlich genial. Einfache Lösung: was sich der Staat
leiht, sollte er stattdessen als Steuer einziehen. Das Kapital kriegt
das Geld ja in Form von Binnenmarktnachfrage zurück.
Denn was das Kapital nicht an Steuern und Kosten ausgibt, ist der
Gewinn und der erhöht das Kapital. Der wird wiederum im wesentlichen
investiert. Der Kapitalgewinn von heute ist Arbeitsnachfrage und
Güternachfrage von morgen. Nur leider nicht nur in Deutschland,
sondern überall in der Welt, und wenn in China gerade die Post
abgeht, kriegen wir nichts ab. Würde der Staat seinen Haushalt stets
immer auf Kosten des Kapitaleinkommens ausgleichen (das ist immer
deutlich größer als die Staatsneuverschuldung, sonst könnte sich der
Staat auch nichts leihen), würde das auch Nachfrage nach Arbeit und
Gütern (durch den Staat, durch die Hilfeempfänger) erzeugen, aber auf
jeden Fall nur im Inland. Denn sowohl der Staat wie auch die
Hilfeempfänger geben ihr Geld hier aus. Das Kapital aber wäre in D
weniger profitabel. Es wäre immer noch profitabel, aber eben weniger,
wegen der Besteuerung. Und weil Länder, die sich lieber verschulden,
als zu besteuern, eine profitablere Anlagemöglichkeit bieten, gewinne
die dann im Wettbewerb um die Investitionen und die durch sie
verursachte Nachfrage nach Arbeit und Gütern geht da hin.
Also versucht die Bundesrepublik ein attraktiver Investitionsstandort
zu sein, damit das Kapital nach Möglichkeit sogar den Gewinn aus
anderen Volkswirtschaften hier investiert. Doch das klappt nicht,
weil zur Zeit das Geld besser anderswo hinfliesst, wo die Leute noch
gar nichts haben, da kann noch am meisten wachsen. Und deswegen muss
sich Deutschland immer mehr verschulden.
Das hat mal besser funktioniert, vor der Globalisierung.
Und über allem schwebt der Zwang zum Wachstum. Denn weil sich das
Kapital stetig vermehrt, braucht es immer mehr weltweite
Wirtschaftsleistung, um seine Verzinsung auf dem gleichen Niveau zu
halten. Das erhöht kontinuierlich den Verbrauch endlicher Ressourcen,
so dass wir mit immer höherer Geschwindigkeit auf eine Wand zu
fahren. Es wird bald knallen.
Danach brauchen wir dann ein neues Auto. Also ein neues
Wirtschaftsmodell. Und die Einsicht, dass steter Fortschritt an
Wohlstand ein irrealer Traum ist. Wir leben eigentlich jetzt schon
alle miteinander hier im Westen weit jenseits des Niveaus, das die
Welt uns nachhaltig anbieten kann.
Warum lese ich das eigentlich nirgeodwo? Ist das alles Unsinn?