asasellox schrieb am 30. Mai 2006 14:01
> Hallo Brandopfer,
> aber ohne Marktwirtschaft (die meinst du wohl mit Kapitalismus) gibts
> noch mehr Energieverschwendung. Oder ist die alte UdSSR oder DDR je
> durch besonderen Umweltschutz aufgefallen?
Dort gab es dank der totalitären Gleichschaltung keine entsprechende
"grüne" Bewegung.
> Nur in einem Wettbewerbsystem wird Verschwendung bestraft, solange
> sie Kosten verursacht. Daher kann auch nur der Wettbewerb Wege zu
> Ressourcenschonenden Verhalten finden und ausprobieren können.
Glaubst Du wirklich, dass sich das Umweltbewußtsein rein aus
Wettbewerbsgründen entwickelt hat? Das ist reichlich naiv und auch
falsch. Erst als sich eine Nachfrage nach umweltschondenderen
Technologien entwickelt hatte reagierte der Markt/die Anbieter. Das
Problem ist doch eher, dass viele Umweltschäden gar nicht erst in den
Marktpreis eingerechnet werden, weil es niemanden gibt, der diese
Kosten einfordern könnte, da sie meist erst zukünftige Generationen
betreffen. Der Markt ist von sich aus überhaupt nicht in der Lage,
diese Kosten in seinen Preis einzuberechnen, weil er nur die
unmittelbaren Kosten berücksichtigen kann (das ist ja gerade das
unzulängliche). Lediglich über (Verbrauchs-)Steuern o.ä. könnte das
gehen.
Als Beispiel der Handy und PC-Boom. Das sind unglaubliche
Ressourcenverschwendungen, aber die Idioten, die sich ständige den
neusten Sprechriegel mit Kamera leisten müssen erhalten damit eben
jene "Dynamik" am Markt, egal wieviel giftiger Elektronikschrott da
unnötigerweise erzeugt wird.
> In einer zentralgelenken Wirtschaft (sprich, jedes System ohne freien
> Markt) ist der Staat gleichzeitig für den materiellen Wohlstand
> seiner Bürger als auch für die Umwelt verantwortlich. Im Konfliktfall
> wird da immer die Umwelt den kürzeren ziehen.
In der Marktwirtschaft doch genauso. Wenn sich der Profit nicht mehr
anders maximieren läßt, dann geht man eben nach China oder Indien
oder wo auch immer es keine Umweltrichtlinien gibt.
Übrigens sind Marktwirtschaft und Kapitalismus für mich nicht
unbedingt das gleiche. Marktwirtschaft ist einfach eine recht
natürliche Begebenheit, die sich einfach aus der wirtschaftlichen
Interaktion von Menschen ergibt, Kapitalismus dagegen das Streben
nach Profit und die Fixierung auf "Geld" (Kapital). Selbst
Planwirtschaft unterliegt vielen Marktgesetzen. Ich kann mir ohne
weiteres eine Marktwirtschaft vorstellen, die nicht auf ewiges
Wachstum ausgelegt ist, die nicht diese suspekte "Dynamik" im Sinne
der Profitmaximierung braucht.
Gruß vom Umweltopfer
> Hallo Brandopfer,
> aber ohne Marktwirtschaft (die meinst du wohl mit Kapitalismus) gibts
> noch mehr Energieverschwendung. Oder ist die alte UdSSR oder DDR je
> durch besonderen Umweltschutz aufgefallen?
Dort gab es dank der totalitären Gleichschaltung keine entsprechende
"grüne" Bewegung.
> Nur in einem Wettbewerbsystem wird Verschwendung bestraft, solange
> sie Kosten verursacht. Daher kann auch nur der Wettbewerb Wege zu
> Ressourcenschonenden Verhalten finden und ausprobieren können.
Glaubst Du wirklich, dass sich das Umweltbewußtsein rein aus
Wettbewerbsgründen entwickelt hat? Das ist reichlich naiv und auch
falsch. Erst als sich eine Nachfrage nach umweltschondenderen
Technologien entwickelt hatte reagierte der Markt/die Anbieter. Das
Problem ist doch eher, dass viele Umweltschäden gar nicht erst in den
Marktpreis eingerechnet werden, weil es niemanden gibt, der diese
Kosten einfordern könnte, da sie meist erst zukünftige Generationen
betreffen. Der Markt ist von sich aus überhaupt nicht in der Lage,
diese Kosten in seinen Preis einzuberechnen, weil er nur die
unmittelbaren Kosten berücksichtigen kann (das ist ja gerade das
unzulängliche). Lediglich über (Verbrauchs-)Steuern o.ä. könnte das
gehen.
Als Beispiel der Handy und PC-Boom. Das sind unglaubliche
Ressourcenverschwendungen, aber die Idioten, die sich ständige den
neusten Sprechriegel mit Kamera leisten müssen erhalten damit eben
jene "Dynamik" am Markt, egal wieviel giftiger Elektronikschrott da
unnötigerweise erzeugt wird.
> In einer zentralgelenken Wirtschaft (sprich, jedes System ohne freien
> Markt) ist der Staat gleichzeitig für den materiellen Wohlstand
> seiner Bürger als auch für die Umwelt verantwortlich. Im Konfliktfall
> wird da immer die Umwelt den kürzeren ziehen.
In der Marktwirtschaft doch genauso. Wenn sich der Profit nicht mehr
anders maximieren läßt, dann geht man eben nach China oder Indien
oder wo auch immer es keine Umweltrichtlinien gibt.
Übrigens sind Marktwirtschaft und Kapitalismus für mich nicht
unbedingt das gleiche. Marktwirtschaft ist einfach eine recht
natürliche Begebenheit, die sich einfach aus der wirtschaftlichen
Interaktion von Menschen ergibt, Kapitalismus dagegen das Streben
nach Profit und die Fixierung auf "Geld" (Kapital). Selbst
Planwirtschaft unterliegt vielen Marktgesetzen. Ich kann mir ohne
weiteres eine Marktwirtschaft vorstellen, die nicht auf ewiges
Wachstum ausgelegt ist, die nicht diese suspekte "Dynamik" im Sinne
der Profitmaximierung braucht.
Gruß vom Umweltopfer