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mehr als 1000 Beiträge seit 07.04.2005

Nicht ganz Deutschland leidet unter Reallohnkürzungen

Noel Byron schrieb am 30. Mai 2006 16:03

> Wer würde nicht gerne in seiner Garage einen Z4 / SL / Porsche für
> Spritztouren, einen E Klasse Kombi / 5er Touring fürs praktische und
> eine
> M Klasse / X5 / Cayenne für Landausflüge haben? Und wenn man die
> ersteinmal
> hat, gefällt einem das neue Modell in 2 Jahren doch wieder besser.
> Zumindest funktioniert es genau so bei denen, die es sich leisten
> können.

> Das Problem ist halt, dass aus dem Bedarf (oder besser Wunsch) keine
> Nachfrage wird. Von daher gebe ich dem Autor recht, dass die Gründe
> für die Stagnation sinkende Reallöhne sind. Aber dass eine
> Marktsättigung
> eingetreten ist, ist IMHO kein eigener Punkt, sondern ein Symptom der
> sinkenden Reallöhne und vor allem der zunehmenden Verunsicherung
> der Verbraucher. Mal ehrlich, auf Rente brauchen wir um die 30 nicht
> mehr spekulieren, und die Ausgaben für Gesundheit werden auch
> steigen.
> Da legen viele ihr Geld auf die Hohe Kante.

Das ist vollkommen richtig.
Nur vergisst Du zu erwähnen, daß gerade die vorhandene Zielgruppe für
die von Dir genannten Fahrzeuge ja eben keine sinkenden Reallöhne
erfahren hat und wohl auch weniger wahrscheinlich erfahren wird.
Die Löhne im mittleren und unteren Bereich sinken, die Löhnen im
oberen und hohen Bereich steigen ja weit über der Inflation. Die
Alters- und Gesundheitsvorsorge ist in diesen Gehaltsklassen auch
kein großes Thema.
Man sollte nicht vergessen, daß diese Lohngruppen recht umfangreich
ist. Der Bereich der oberen und hohen Einkommen umfasst ca. 20% der
Gesellschaft, dies reicht aber nur für Spartenanbieter, so daß
gesamtwirtschaftlich daraus ein Problem wird.
Betriebswirtschaftlich betrifft diese Lohnentwicklung natürlich die
Anbieter der oberen Sparte positiv (Porsche hat keine, BMW und
Mercedes weniger Probleme), die der mittleren und unteren Sparten
negativ, hier hast Du mit Deiner Aussage recht.
Folge ist z.B. eine Orientiertung hin zu den oberen Sparten bei
Anbietern der Mittel-/Unterklasse, wie z.B. VW.

Volkswirtschaftlich verstärkt das alles natürlich den Niedergang und
die Schere zwischen Oben und Unten, daß ist klar.
Wenn nicht bald die Binnennachfrage und die Reallohnentwicklung im
unteren Bereich gesteigert wird ist durch steigende Belastungen der
schrumpfende oberen Mittelschicht auch dort ein Wegbrechen der
Konsumenten zu befürchten.

> Beste Grüße,
> Noel

Gruß

FotH

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