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652 Beiträge seit 14.04.2004

Ooops, sorry...

...so meinte ich das nicht exakt, obwohl dieses länderspezifische
Customizing sicherlich auch auf die Kostendifferenz schlägt.

oberkruzifix schrieb am 30. Mai 2006 16:48

> Für ein Werk in D dürften m.E. d) und e) auch konstant bleiben, weil
> der Gesamtwurf eines neuen Modells (Klasse, Features,
> Designentwicklung) für alle Länder nur einmal läuft und die
> landesspezifischen Anpassungen z.B. bez. der USA eher regulatorische
> DOT-Forderungen umfassen wie Meilentacho, anderes Sicherheitsglas,
> andere Scheinwerfernorm, andere Bereifungsvorschriften, Holme in den
> Türen, 5 mls-Stoßfänger, etc.

Ich beziehe diese Kosten bereits in die Neuentwicklungskosten mit
ein, da sie im großen und ganzen nicht ins Gewicht fallen. Was ich
meinte ist, daß die Kostenpunkte d+e) auf die Verkaufszahlen der
Länder aufgeschlüsselt werden. Nehmen wir an, ein bestimmtes
Automodell hat in D und US jeweils 100.000 Käufer. Der deutsche Kunde
kauft das Modell und fährt es 5 Jahre. Der amerikanische Kunde fährt
es 2 Jahre. Nach 5 Jahren ist der Modellwechsel zum Nachfolgemodell.
Also habe ich an den amerikanischen Käufer 200.000 Fahrzeuge und an
den deutschen Käufer 100.000 Fahrzeuge dieses Typs verkauft. Dem
deutschen Käufer muß ich daher doppelt soviel F&E +
Maschinenabschreibung in den Preis hineinrechnen.

> Aber es wäre auch meine Schätzung, dass die Handelsspanne für Werk
> und Zwischenhandel so um 30% liegt. Das ist es eben. Wenn man in den
> USA den Verkaufspreis dann 25% unter dem in D findet und weiß, dass
> die Umrüstung so ca. 3.000 € kostet und der Transport im Container
> über den Teich nochmal so 1000 €, dann fragt man sich bei manchen
> Modellen schon, ob da jetzt die Gewinnspannen des Handels bei 50%
> liegen oder ob da eine Subventionierung läuft.

Sicher. Diese Punkte verschleiern und verwässern den Preis.

Ich denke aber, daß noch etwas anderes zu Buche schlägt. Bist Du
schonmal bei einem amerikanischen Autohändler vorbeigefahren? Bei uns
stehen im "Showroom" (wenn Du Glück hast) 10 Ausstellungsstücke. Der
Kunde wählt aus und bestellt; in  8 Wochen bekommt er sein Auto.
In Amerika undenkbar! Das läßt ein amerikanischer Kunde nicht mit
sich machen. Der fährt spätestens am nächsten Tag, wenn der Scheck
eingelöst ist, vom Hof. Warum? Weil der Händler alle erdenklichen
Ausstattungsvarianten und Motorisierungen auf dem Hof stehen hat. Ein
großer amerikanischer Autohändler hat bis zu 500 Neuwagen auf dem
Hof. Entsprechend hoch ist auch die Liefermenge, wenn ein neues
Modell in den Markt eingeführt wird. Hohe Abnahmemenge->niedriger
Preis.

LG,
Diesseits

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