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  • GF

mehr als 1000 Beiträge seit 25.02.2002

im Großen und ganzen stimme ich dem Artikel zu und die Automobilbranche ist nur

ein Beispiel - den anderen ergeht es nicht besser. Oder warum sollte
der Umsatz der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie steigen wenn die
Bevölkerungszahl im Inland abnimmt? (Dergleichen für die Pharma- und
Gesundheitsindustrie - eigentlich müßten die Gesamtkosten deutlich
sinken, da ist eindeutig was faul.)

Was ich im Artikel vermisse sind Hinweise darauf, das die neuen
Produkte auch einfach zu wenig neues bieten als das ich deswegen ein
altes (Auto) verkaufe.
Genau das habe ich aber getan - ich habe ein altes Auto verkauft das
gut und gerne noch 4 Jahre getan hätte, weil ich von einem
innovativen neuen Produkt als solchem überzeugt war - ein Produkt mit
echtem Mehrwert das genau meinen Bedarf gedeckt hat
(sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand ausgestattet,
wesentelich sparsamer und dabei zugleich deutlich sportlicher und in
der Gesamtkostenbetrachtung trotz wesentlich höherer
Anschaffungskosten nicht ein mal teurer als mein altes - die
Quadratur des Kreises)

Was hat denn die deutsche Autoindustrie innovatives auf den Markt
gebracht?
Stinkende ratternde gesundheitsschädliche beim anfahren schwächelnde
Diesel, bis zu 140 Steuergeräte die sich gegenseitig darin überbieten
wer das Fahrzeug als erster lahm legt und ein Einheitsbrei der
äußeren Erscheinung, von der deutschen Wertarbeit ist auch nicht mehr
viel übrig.

Ich bin nach wie vor der Meinung, das wirklich innovative Produkte
die dem Kunden einen Mehrwert bringen (und ihn nicht bloß
marketingstrategisch suggerieren) sich gut verkaufen (allerdings wäre
etwas mehr Kaufkraft sicher hilfreich).

Eines scheint mir sicher - mit den alten Konzepten kommt man nicht
weiter, man muß grundlegend neues bieten, wie wäre es damit - statt
ein neues Auto an den Kunden zu verkaufen, verkauft man upgrades?
Gibt ja auch Leute die sich mehr Speicher (~=geringerer Verbrauch)
oder eine stärkere CPU (~=mehr Power) in ihren PC einbauen. Oder
einfach eine neue komfortablere Software. Oder echter Individualismus
auch beim Auto - aber zu optimierten Preisen für den
Normalverbraucher. Irgendwas - alles bloß nicht "einfach so weiter
wie bisher", denn wer nichts verändert oder tut erreicht auch nichts.

Eigentlich steht eine weitere Lösung auch schon im Artikel: die
erneuerbaren Energien können eine sehr günstige nahezu
unerschöpfliche Energiequelle bieten und auch das sind innovative
Produkte, die jedoch so einigen Konzernen Kopfschmerzen machen, denn
sie bewirken potentiell eine völlige Umstrukturierung weil
Dezentralisierung des Marktes der Energieerzeugung - Jungs,
aufwachen! Das läßt sich nicht verhindern, nur verzögern und wer
verzögert verliert (siehe Autoindustrie: Brennstoffzelle, Hybrid) -
beschleunigen heißt die Lösung! Die Flucht nach vorn antreten,
Änderungen vorweg nehmen, analysieren und den eigenen Vorteil durch
Erschließung neuer Betätigungsfelder daraus ziehen. Idealerweise
berücksichtigen was die Konkurrenz tun wird (sicher alles außer sich
dümmer anzustellen).

Auch teile ich die Meinung im Artikel nicht, das in der
Energieeinsparung kein Potential liegt - ich zumindest habe mein
neues Auto auch gekauft weil es deutlich weniger Benzin verbraucht -
für mich ein reines Rechenexempel aus Anschaffungspreis, variablen
Kosten bei meinen Einsatzbedingungen. Aber es muß halt schon stimmen
- so ein bißchen "Diesel sind sparsam"-Werbung überzeugt mich nicht
und es läßt sich nachrechnen das er unter dem Strich deutlich teuer
wäre.
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