Meiner Ansicht nach ist die Automobilindustrie stellvertretend für
die gesamte herstellende Zunft dargestellt - auch andere langlebige
Güter sind ausreichend erwähnt. Eine Einengung findet also höchstens
bzgl der produzierenden Industriezweige statt. Und dort ist sie mE
auch durchaus zulässig:
- es ist unzweifelhaft, dass die Unternehmen durch massive
Steuervorteile ihre Gewinne maximieren konnten und dies nicht oder
nur in geringem Masse in Deutschland investiert haben. Dafür wurden
Produktionsmittel im Ausland aufgebaut. Wo der Markt ist, sollst du
produzieren. Warum der Markt nicht mehr Deutschland ist, ist
ausreichend skizziert.
- ebenso unzweifelhaft hätte mit den verplemperten Förderungen
Bildung und Forschung, und damit der Wissensstandort Deutschland
gestärkt werden können. Nur, mit Wissen allein lässt sich kein Geld
verdienen. Der Ingenieur soll gefälligst die Flexibilität an den Tag
legen, der Produktion nachzulaufen - im Notfall auch nach China. Ein
Home-Office entfällt in dem Fall, sei es auch nur wegen mangelnder
IT-Infrastruktur oder einfach nur der Zeitverschiebung. (und anderen
Gründen)
- nehmen wir an, das Geld wäre ebenso intensiv in neue
Energietechniken geflossen statt in "alte" Techniken wie Kernkraft -
dann wäre Solar und Windkraft sicher deutlich effektiver als sie
heute sind. Alleine gehören da 2 Dinge dazu, die sich nicht
ausklammern lassen. Zum einen den herrschenden Lobbyismus, der
verhindert dass sich deutsche Politiker ein (zumindest in Ansätzen)
objektives Bild verschaffen. Einseitige Berichterstattung sorgt für
unreflektierte Betrachtungsweisen. Zum anderen gehört zu Kernkraft
auch die militärische Seite, die für andere Energiequellen nicht
denkbar sind. Die stets geschürte Angst vor möglicher Bedrohung von
mehr oder weniger wahrscheinlichen Szenarien sorgt für einen
zusätzlichen Schub in gleichbleibender Richtung. Zugegeben, ich
bewege mich damit weit vom Artikel weg - aber letzten Endes ist es
ein weiteres Argument gegen eine mögliche Erholung Deutschlands.
Nicht nur wegen der mangelnden Bildung, sondern auch wegen der
Verfolgung ausgetretener Pfade.
- bleibt die Dienstleistung. Dienstleistung ist Luxus. Behaupte ich
erstmal. Gehen wir noch einen Schritt zurück (oder weiter, je
nachdem) - Kultur ist Luxus. Die Theater in Deutschland beklagen
steten Besucherschwund. Theater werden geschlossen wegen
ausbleibender Förderung, gekürzter Zuschüsse und eben zu wenigen
Besuchern. Klassische Orchester werden das Lied auch kennen, und das
wird weiter gehen. Das Berufsbild des Unterhalters verlagert sich auf
die paar Gesichter die man aus dem Fernsehen kennt (inklusive
Verblödungsgarantie). Es ist halt bequemer und vor allem billiger.
Bei Dienstleistungen wird dasselbe kommen. Wer sich kein
Theaterbesuch mehr leisten will, braucht auch kein Taxi zum
heimfahren, kein Frisör für die Frau des gesellschaftlichen
Ereignisses ...
Dienstleistungen waren ein wachsender Bereich, der mE auf die
Spezialisierung zurück zu führenn war; zumindest teilweise. Es wurden
gewisse Bereiche outgesourct, um Effektivitätssteigerung zu
erreichen. Dieser Trend wird sich auch hier fortsetzen. Die
Nahrungsmittelindustrie ist da ein deutliches Beispiel. Die
industrielle Fertigung von Nahrungsmitteln, die gebrauchsfertig
angeliefert und nur noch erwärmt werden müssen nimmt stark zu -
Krankenhäuser werden zu einem Grossteil nur noch beliefert. Das
bringt eine Arbeitsplatzverlagerung mit sich, diesmal weniger ins
Ausland (wegen der Verderblichkeit der Ware), als vielmehr zu
Fabriken, die weit effektiver sind als Vorortküchen. Man muss kein
Hellseher sein, um daraus abzuleiten, dass Dienstleistungen aus
mindestens 2 Gründen Deutschland nicht retten wird. Erstens kostet
Dienstleistung Geld, muss also von jemand bezahlt werden; am besten
von jemand der Arbeit hat. Und zweitens wird der Bedarf an Diensten
mit dem Verschwinden von Industrie und Beschäftigung geringer.
Die Quintessenz bleibt - Deutschlands goldene Zeiten sind auf jeden
Fall vorbei, zumindest was die nächsten Jahre / Jahrzehnte angeht. Es
wird sich zeigen, ob Silberne ausreichen und ob wir dabei nicht ins
schwarze Pech abfallen.
mfG Goodmine
die gesamte herstellende Zunft dargestellt - auch andere langlebige
Güter sind ausreichend erwähnt. Eine Einengung findet also höchstens
bzgl der produzierenden Industriezweige statt. Und dort ist sie mE
auch durchaus zulässig:
- es ist unzweifelhaft, dass die Unternehmen durch massive
Steuervorteile ihre Gewinne maximieren konnten und dies nicht oder
nur in geringem Masse in Deutschland investiert haben. Dafür wurden
Produktionsmittel im Ausland aufgebaut. Wo der Markt ist, sollst du
produzieren. Warum der Markt nicht mehr Deutschland ist, ist
ausreichend skizziert.
- ebenso unzweifelhaft hätte mit den verplemperten Förderungen
Bildung und Forschung, und damit der Wissensstandort Deutschland
gestärkt werden können. Nur, mit Wissen allein lässt sich kein Geld
verdienen. Der Ingenieur soll gefälligst die Flexibilität an den Tag
legen, der Produktion nachzulaufen - im Notfall auch nach China. Ein
Home-Office entfällt in dem Fall, sei es auch nur wegen mangelnder
IT-Infrastruktur oder einfach nur der Zeitverschiebung. (und anderen
Gründen)
- nehmen wir an, das Geld wäre ebenso intensiv in neue
Energietechniken geflossen statt in "alte" Techniken wie Kernkraft -
dann wäre Solar und Windkraft sicher deutlich effektiver als sie
heute sind. Alleine gehören da 2 Dinge dazu, die sich nicht
ausklammern lassen. Zum einen den herrschenden Lobbyismus, der
verhindert dass sich deutsche Politiker ein (zumindest in Ansätzen)
objektives Bild verschaffen. Einseitige Berichterstattung sorgt für
unreflektierte Betrachtungsweisen. Zum anderen gehört zu Kernkraft
auch die militärische Seite, die für andere Energiequellen nicht
denkbar sind. Die stets geschürte Angst vor möglicher Bedrohung von
mehr oder weniger wahrscheinlichen Szenarien sorgt für einen
zusätzlichen Schub in gleichbleibender Richtung. Zugegeben, ich
bewege mich damit weit vom Artikel weg - aber letzten Endes ist es
ein weiteres Argument gegen eine mögliche Erholung Deutschlands.
Nicht nur wegen der mangelnden Bildung, sondern auch wegen der
Verfolgung ausgetretener Pfade.
- bleibt die Dienstleistung. Dienstleistung ist Luxus. Behaupte ich
erstmal. Gehen wir noch einen Schritt zurück (oder weiter, je
nachdem) - Kultur ist Luxus. Die Theater in Deutschland beklagen
steten Besucherschwund. Theater werden geschlossen wegen
ausbleibender Förderung, gekürzter Zuschüsse und eben zu wenigen
Besuchern. Klassische Orchester werden das Lied auch kennen, und das
wird weiter gehen. Das Berufsbild des Unterhalters verlagert sich auf
die paar Gesichter die man aus dem Fernsehen kennt (inklusive
Verblödungsgarantie). Es ist halt bequemer und vor allem billiger.
Bei Dienstleistungen wird dasselbe kommen. Wer sich kein
Theaterbesuch mehr leisten will, braucht auch kein Taxi zum
heimfahren, kein Frisör für die Frau des gesellschaftlichen
Ereignisses ...
Dienstleistungen waren ein wachsender Bereich, der mE auf die
Spezialisierung zurück zu führenn war; zumindest teilweise. Es wurden
gewisse Bereiche outgesourct, um Effektivitätssteigerung zu
erreichen. Dieser Trend wird sich auch hier fortsetzen. Die
Nahrungsmittelindustrie ist da ein deutliches Beispiel. Die
industrielle Fertigung von Nahrungsmitteln, die gebrauchsfertig
angeliefert und nur noch erwärmt werden müssen nimmt stark zu -
Krankenhäuser werden zu einem Grossteil nur noch beliefert. Das
bringt eine Arbeitsplatzverlagerung mit sich, diesmal weniger ins
Ausland (wegen der Verderblichkeit der Ware), als vielmehr zu
Fabriken, die weit effektiver sind als Vorortküchen. Man muss kein
Hellseher sein, um daraus abzuleiten, dass Dienstleistungen aus
mindestens 2 Gründen Deutschland nicht retten wird. Erstens kostet
Dienstleistung Geld, muss also von jemand bezahlt werden; am besten
von jemand der Arbeit hat. Und zweitens wird der Bedarf an Diensten
mit dem Verschwinden von Industrie und Beschäftigung geringer.
Die Quintessenz bleibt - Deutschlands goldene Zeiten sind auf jeden
Fall vorbei, zumindest was die nächsten Jahre / Jahrzehnte angeht. Es
wird sich zeigen, ob Silberne ausreichen und ob wir dabei nicht ins
schwarze Pech abfallen.
mfG Goodmine