Gestern las ich diverse Artikel zu diesem Thema in den üblichen Medien.
Was mir auffiel, ist das Setting Fußball und Tötung von Migranten. Eine Reihe von Gräuelgeschichten über Vergewaltigungen und Tötungen von Migranten aus Afrika. Dabei wurde nicht mit Details gespart, immer auf Ebene der Gefühle. Diese Art der Präsentation hatte bei mir den Verdacht aufkommen lassen, dass es sich um eine konzertierte Medienkampagne gegen Saudi Arabien handelt, entwickelt von PR-Strategen.
Mir ist nicht daran gelegen, dass Regime in Saudi Arabien reinzuwaschen. Aber bisher waren es doch immer unsere Freunde. Saudi Arabien war doch nie eine Diktatur, sondern ein "geordneter" Staat. Immerhin lieferten wir üppig Waffen an Saudi Arabien, dass machen wir nur bei Staaten, die ja keine Diktaturen sind. Besonders der neue Kronprinz war doch der Ausdruck von neuer Offenheit des islamischen Staates, sogar Frauen sollten Autofahren dürfen. Ok, Fall Khashoggi, Schwamm drüber, konnte mal passieren. Einige Geheimdienstler hatten etwas überreagiert.
Was haben die Machthaber in Riad jetzt falsch gemacht, dass uns hier die Vorkommnisse an der Grenze zu Saudi Arabien so detailliert und auf Ebene von Gefühlen präsentiert werden? Gibt es da nicht den jahrelangen Krieg im Jemen, der auch in den vergangenen Jahren reichlich Stoff von Gräueltaten durch Saudi Arabien geliefert hätte? Warum gerade jetzt und dann im Zusammenhang mit Migranten?
Liegt es daran, dass Saudi-Arabien den BRICS-Staaten beitreten könnte. Überlegen sich "unsere Freunde" in Riad das Öl vielleicht nicht mehr in US-Dollar zu verkaufen? Dann wären das natürlich nicht mehr "unsere Freunde".
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.08.2023 07:39).