udo46 schrieb am 21.09.2024 22:34:
... der so eindeutig und verheerend von Religion bestimmt ist/war wie der Nahost-Konflikt.
Nur diesmal sind alle drei abrahamitischen Weltreligionen darin verwickelt, ja auch die christliche.Und solange deren fanatischen Vertreter die bestimmenden Protagonisten in der Auseinandersetzung sind, wird es keine Lösung des Konfliktes geben.
Wie es anders gehen kann, zeigt der vorbildliche Versuch jenseits von religiöser Verbohrtheit, ein fruchtbares Zusammenleben der Kulturen zu verwirklichen: das West Eastern Divan Orchestra von Daniel Barenboim, in dem palästinensische und israelische Musiker zusammen spielen und weltweit damit unterwegs sind, um für Frieden in Nahost zu werben.
Im Übrigen ist Daniel Barenboim der einzige Mensch auf der Welt, der sowohl die palästinensische als auch die israelische Staatsbürgerschaft besitzt.Ich gebe mich keinen Illusionen hin, aber ich weiss nur eins, dass es ohne Säkularisierung keinen Frieden im Nahen Osten geben wird.
Es ging im 30jährigen Krieg um vieles, aber wenig um Religion. Nur ein Beispiel: das erzkatholische Frankreich war verbündet mit den lutherischen Schweden.
Auch der Nordirlandkonflikt wurde uns Jahrzehnte als Religionskrieg verkauft. Als London die Macht in Belfast vollständig übernehmen wollte, war der Religionskonflikt vorbei und es ging plötzliche um katholische und protestantische Iren gegen Engländer.
Wenn Israelis und Palästinenser einen gemeinsamen Feind hätte, sähe alles vielleicht ganz anders aus.