Beim Thema Ökostrom und Umweltschutz dürfen sich immer wieder Autoren auslassen die nur über eines verfügen: Meinung
Wissen oder gar Fachwissen ist nicht vorhanden, nicht einmal das Grundwissen der Ekektritechnik ist greifbar wenn es das Thema regenerative Energien geht, geschweige denn gesunder Menschenverstand.
Es ist eine Sache einen Photovoltaik-Park zu betreiben, eine Andere eine dezentrale Versorgung in eine Infrastruktur zu integrieren. Es gibt da gute Gründe warum die Saudis nicht ihre Dächer sondern die unerschlossene Wüsten nutzen wollen. Allein schon die Ausstattung eines jeden Hauses mit einem "kurzlebigen" Wechselrichter macht das Vorhaben von 1Cent/kWh unmöglich.
Wo wir schon beim Preis sind. Die Kilowattstunde kostet in der BRD keinesfalls bis zu 30 Cent sondern im schlinmsten Fall nur 6-8. In etwa das gleiche kommt als Gebühr vom Netzbetreiber und der Rest ist die Ökostromauflage für das Einspeisen von unter anderem auch "Solar-Strom". Wenn die Saudis Ihren "Solar-Strom" aus der Wüste in die Städte bringen wollen, werden Sie mit einen Cent nicht auskommen. Wenn die Betreiber und Investoren irgendwann Gewinne erwirtschaftete wollen und der Staat den Spaß versteuert, wird es schon bei 2 Cent eng werden.
Zurück zu den Dächern: Des Deutschen liebstes Dach ist ein Satteldach. Mit idealer Nord-Süd-Ausrichtung sind davon 50% nutzbar, vorausgesetzt es gibt auf der Fläche keine Dachfenster, Schornsteine, Sat-Schüsseln usw. Dann kommt die Frage nutz man diese Fläche für Photovoltaik oder lieber für die Solar-Unterstützung der Heizung. In beiden Fällen Systeme mit sehr begrenzter Lebensdauer (nach 10-15 Jahren sind die Panele reif für deren Wechsel).
Bedenkt man, dass ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland 70-80% seines Energiebedarfes fürs Heizen und Heisswasser benötigt, stellt sich durchaus die berechtigte Frage nach dem Sinn einer Photovoltaikanlage für den Haushalt selbst. Diese lohnt sich nur in Verbindung mit einem Energiespeicher, also Blei oder eher Lithium bei modernen Anlagen. In beiden Fällen sehr begrenzte Lebensdauer mit hohen Beschaffungs- und Entsorgungskosten. Hinzu kommen Wartungs- und ﹰVersicherungskosten und im Falle einer Einspeisung im schlimmsten Fall die Versteurung des Zusatzeinkonmens.
Für die meisten deutschen Haushalte ist der "Solarstrom", aus finanzieller Sicht, im Idealfall eine Kostenneutrale Sache gegenüber dem Ankauf von Energie (runtergerechnet auf Kosten pro kWh ohne Einbezug von Subventionen). Daher halte ich es für eine ungeheure Dreistheit ahnungsloser Autoren der Bevölkerung und der Regierung in dieser Sache Untätigkeit oder gar Unwillen vorzuwerfen.
PS: Regenerative Energieform die sich in der BRD lohnt ist übrigens Windenergie. Die Kosten eines Windrads sind selbst weit Abseits der Küste nach 8-12 Monaten gedeckt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.04.2018 12:05).