Naja. Wer nur die Ansichten der Nato-Medien kennt, ist natürlich der Ansicht, dass die Islamisten noch besser sind als Assad.
Wieso wohl war der Leitgedanke in der EU von Anfang an "Nach Assad". Die Denkfabrik der Bundesrepublik SWP hatte schon 2011 ihr Agenda-Papier "The day after" fertig. Der Tag nachdem Assad weg ist.
Wie das dann ausgesehen hätte, sehen wir in Libyen, wo Gaddafi für einen in Afrika beispiellosen Wohlstand der Bevölkerung gesorgt hatte.
Als der vom Ausland finanzierte und ausgerüstete Krieg schon in vollem Gange war, erschien eine englische Umfragestudie, die zeigte, dass wenn in Syrien auch vom Westen als frei anerkannte Wahlen stattfinden würden, Assad beste Chancen hätte. Leider habe ich den Link nicht mehr parat. Die Leute wurden gefragt, wen sie am liebsten hätten und wen sie am liebsten nicht hätten.
Und sowieso: Etliche der islamistischen Darsteller haben heute in Syrien keine Machtbasis mehr.
Auch in Ägypten, wo die USA über das ägyptische Militär sehr exakt darauf achteten, dass die Proteste gegen Mubarak von keiner Seite Richtung Gewalt eskaliert wurden, wurde zwar ein religiöser Kandidat gewählt, nach kurzer Zeit aber wieder vom seit Jahrzehnten von den USA finanzierten und ausgerüsteten Militär geputscht.
Heute heißt der Militär-Präsident nicht mehr Mubarak, sondern al Sisi. Der ließ die Religiösen dann zu Hunderten zum Tod verurteilen.
Assad war nicht ausreichend zu Diensten, ebenso wie Gaddafi lange Zeit, und dem ehemaligen US-Handlanger Sadam Hussein war die USA überdrüssig.
Ich hoffe schon seit etlichen Jahren, dass China in den seit Jahrhunderten von Kolonialismus und Postkolonialismus geplagten Regionen eine alternative Zukunftsentwicklung bringt. In die Entwicklung scheint langsam richtig Schwung zu kommen.
Ich denke auch, dass man in Arabien mit ordentlich Abstand sieht, was in der Ukraine vorgeht und reflektiert, dass man sich selber jahrzehntelang für die Interessen der USA zum blutenden Idioten gemacht hat.