Gerald2014 schrieb am 30. August 2015 17:48
> MPolo schrieb am 30. August 2015 13:15
>
> > Ich weiß darüber nicht so gut bescheid, aber wahrscheinlich ist es
> > wieder so dass eben nicht der saudische Staat, sondern saudische
> > Privatleute die Salafisten unterstützten, kann das sein?
>
> Das kann sein, aber wahrscheinlich eher nicht. Um diese Frage bei den
> Saudis nicht in gewohntem Masse isoliert und als Einzelfall zu
> behandeln, was nichts bringt, ist es nicht schlecht westliche
> Strategien dabei mit zu berücksichtigen. Würde man z.B. Fragen ob die
> USA den Bürgerkrieg in Haiti in den Nuller Jahren finanziert hatten
> wäre die Antwort Nein. Der Kongress hatte die Finanzierung unter
> anderen dem international republican institut (IRI) zugeschrieben.
> Aber dennoch wurde die verdeckte Operation damals noch von der CIA
> ausgeführt.
> Daher sind westliche Staaten dazu übergegangen Destabilisierungs-,
> Aufstands- oder Revolutions-Bemühungen von ihren Geheimdiensten in
> sogenannte "private Hände" aus zu lagern. Regierungsnahe
> Organisationen, Stiftungen, Reiche Privatpersonen, usw. übernehmen
> nun den Job, als sogenannte verdeckte Auftragnehmer.
> Wenn nun ein Staat behauptet nichts damit zu tun zu haben, wie
> glaubwürdig kann das vor dem Hintergrund der weltweiten Entwicklung
> dieser Schein-Privatisierungen sein?
Das kann sehr glaubwürdig sein, wenn nämlich das, was die Privaten
tun, dem Interesse des Staates zuwiderläuft. Das ist bei den USA
anders, klar. Bei den Saudis hast du ja selbst am Beispiel Ägypten
gesehen, dass es da völlig konträre Interessen gibt. Das wäre wie
wenn Obama der Ukraine hilft und über private Organisationen
unterstützen sie die Separatisten. Das geschieht ja auch nicht.
In Saudi-Arabien gibt es einige Leute, die deutlich fanatischer
religiös sind als das Herrscherhaus. Die verüben Anschläge gegen die
USA, mit denen das Herrscherhaus verbündet ist. Diejenigen die
Anschläge in Saudi-Arabien ausgeführt haben, hat man ja rausgeworfen,
die nennen sich jetzt Al-Qaida im Jemen. Aber die Unterstützer gibt
es nach wie vor.
Saudi-Arabien ist ein ziemlich fragiles Gebilde, das nur durch Geld
zusammengehalten wird, und da ist das Herrscherhaus froh, wenn die
Radikalen sich im Ausland engagieren und nicht ihre Ideen im Inland
verwirklichen wollen.
Und so ist das in Ägypten, fanatische Scheichs unterstützen die
Salafisten, das Herrscherhaus unterstützt die weltliche Diktatur.
Jeder unterstützt seinesgleichen.
> > Wir haben uns in Syrien engagiert? Also ich bitte dich.
> > Sicher, die Bilanz der westlichen Engagements sieht schlecht aus.
>
> Da schon 2 Jahre nach dem Beginn des Konflikts 2 verdeckte CIA
> Operationen enthüllt werden konnte in denen tausende Tonnen Waffen
> völkerrechtswidrig nach Syrien geschleust wurden, ist doch Beweis
> genug für das westliche Engagement.
Sorry, ja. Ich vergaß die Unterstützung für die "gemäßigten" Kräfte.
Ja, das hat nicht funktioniert ... aber war natürlich auch nicht
ursächlich für den Bürgerkrieg dort.
> Auch die westliche Finanzierung
> der Exilopposition und deren zu beginn uneingeschränktem Zugang zu
> unseren Medien ist ein Hinweis wie tief der Westen in den bewaffneten
> syrischen Aufstand verstrickt ist.
Naja, verursacht haben wir ihn sicher nicht.
> MPolo schrieb am 30. August 2015 13:15
>
> > Ich weiß darüber nicht so gut bescheid, aber wahrscheinlich ist es
> > wieder so dass eben nicht der saudische Staat, sondern saudische
> > Privatleute die Salafisten unterstützten, kann das sein?
>
> Das kann sein, aber wahrscheinlich eher nicht. Um diese Frage bei den
> Saudis nicht in gewohntem Masse isoliert und als Einzelfall zu
> behandeln, was nichts bringt, ist es nicht schlecht westliche
> Strategien dabei mit zu berücksichtigen. Würde man z.B. Fragen ob die
> USA den Bürgerkrieg in Haiti in den Nuller Jahren finanziert hatten
> wäre die Antwort Nein. Der Kongress hatte die Finanzierung unter
> anderen dem international republican institut (IRI) zugeschrieben.
> Aber dennoch wurde die verdeckte Operation damals noch von der CIA
> ausgeführt.
> Daher sind westliche Staaten dazu übergegangen Destabilisierungs-,
> Aufstands- oder Revolutions-Bemühungen von ihren Geheimdiensten in
> sogenannte "private Hände" aus zu lagern. Regierungsnahe
> Organisationen, Stiftungen, Reiche Privatpersonen, usw. übernehmen
> nun den Job, als sogenannte verdeckte Auftragnehmer.
> Wenn nun ein Staat behauptet nichts damit zu tun zu haben, wie
> glaubwürdig kann das vor dem Hintergrund der weltweiten Entwicklung
> dieser Schein-Privatisierungen sein?
Das kann sehr glaubwürdig sein, wenn nämlich das, was die Privaten
tun, dem Interesse des Staates zuwiderläuft. Das ist bei den USA
anders, klar. Bei den Saudis hast du ja selbst am Beispiel Ägypten
gesehen, dass es da völlig konträre Interessen gibt. Das wäre wie
wenn Obama der Ukraine hilft und über private Organisationen
unterstützen sie die Separatisten. Das geschieht ja auch nicht.
In Saudi-Arabien gibt es einige Leute, die deutlich fanatischer
religiös sind als das Herrscherhaus. Die verüben Anschläge gegen die
USA, mit denen das Herrscherhaus verbündet ist. Diejenigen die
Anschläge in Saudi-Arabien ausgeführt haben, hat man ja rausgeworfen,
die nennen sich jetzt Al-Qaida im Jemen. Aber die Unterstützer gibt
es nach wie vor.
Saudi-Arabien ist ein ziemlich fragiles Gebilde, das nur durch Geld
zusammengehalten wird, und da ist das Herrscherhaus froh, wenn die
Radikalen sich im Ausland engagieren und nicht ihre Ideen im Inland
verwirklichen wollen.
Und so ist das in Ägypten, fanatische Scheichs unterstützen die
Salafisten, das Herrscherhaus unterstützt die weltliche Diktatur.
Jeder unterstützt seinesgleichen.
> > Wir haben uns in Syrien engagiert? Also ich bitte dich.
> > Sicher, die Bilanz der westlichen Engagements sieht schlecht aus.
>
> Da schon 2 Jahre nach dem Beginn des Konflikts 2 verdeckte CIA
> Operationen enthüllt werden konnte in denen tausende Tonnen Waffen
> völkerrechtswidrig nach Syrien geschleust wurden, ist doch Beweis
> genug für das westliche Engagement.
Sorry, ja. Ich vergaß die Unterstützung für die "gemäßigten" Kräfte.
Ja, das hat nicht funktioniert ... aber war natürlich auch nicht
ursächlich für den Bürgerkrieg dort.
> Auch die westliche Finanzierung
> der Exilopposition und deren zu beginn uneingeschränktem Zugang zu
> unseren Medien ist ein Hinweis wie tief der Westen in den bewaffneten
> syrischen Aufstand verstrickt ist.
Naja, verursacht haben wir ihn sicher nicht.