LeJoker schrieb am 24. September 2007 23:32
> > dazu kommt ja auch noch, daß Abhörmaßnahmen ja gar nicht an die Summe
> > der Kommunikationen gebunden sind - sondern vielmehr an die Menge der
> > Straftaten und Ermittlungsverfahren.
>
> Wenn die Summe der Kommunikation um 1000% steigt, dann wird ja wohl
> auch das Verbrechen steigen. Oder besser gesagt, das Verbrechen wird
> sich zunehmend in der gestiegenen Kommunikation manifestieren.
Die Verbindung der beiden Grössen müsste man erstmal Statistisch
untermauern. Nur weil Morgen Hoverball total aktuell ist, müssen
damit nicht unbedingt die Straftaten im zusammenhang mit Hoverball
steigen.
Da aber gelegentlich von einer Verlagerung von Straftaten zu
"Online-Straftaten" geredet wird (Statistik kenne ich nicht, find ich
grad auch nicht) nehme ich das mal als gegeben hin.
>
> > Warum sollte heute für die selbe Straftat denn zwischen mehr Menschen
> > oder überhaupt mehr kommuniziert werden, als das 1995 der Fall
> > gewesen wäre?
>
> Aus demselben Grund, weshalb der Ottonormalverbraucher mehr
> kommuniziert. Es ist schlichtweg bequemer. Handys sind sehr beliebt
> bei solchen Leuten. Und viele aufgedeckte Straftaten lassen auch auf
> gestiegene www Kommunikation schließen. Es ist neu und somit noch
> relativ unkontrolliert, zudem gigantisch. Die Verbrecher nutzen
> instinktiv den Heuhafen und verstecken ihre Nadeln.
Neu oder Mehr ist doch nur das Medium. Ob das Telefon, die E-Mail
oder das VoIP Telefonat überwacht wird, ist für die Statistik
unerheblich. In jedem Fall ist es nur eine angeordnete Überwachung im
Zusammenhang mit einer Ermittlung für einen Tatverdächtigen.
Warum nun mehr Täter mehr miteinander Kommunizieren müssen und daher
mehr Überwachungen für weniger Straftaten notwendig sind, ist nicht
offensichtlich.
[SNIP]
> Vielleicht gibt es einen marginalen Effekt durch einen Gesamtzuwachs
> > an Kommunikation seit 1995 (durch z.b. die höhere Wahrscheinlichkeit
> > zufällig Mitabgehörter). Dafür fehlen die Zahlen ... aber, insgesamt
> > wird schon mehr reingehört.
>
> Marginal naja. Also es gibt sicherlich Statistiken über den Zuwachs
> der Kommunikation ab 95, kann ja jeder nachforschen. Aber ich sprach
> ja nicht davon, daß das Verbrechen stieg, hier geht es um das Abhören
> und das es angeblich mehr geworden ist. In absoluten Zahlen mag das
> stimmen, aber wie gesagt, man muß es im Kontext der explodierenden
> Kommunikation ab 95 sehen. Je mehr die Verbrecher verlagern, umso
> mehr wird auch das Abhöhren im www oder handynetz steigen.
Wie gesagt, den Zusammenhang zwischen Kommunikationsvolumen und der
Verbrechensquote wurde gar nicht hergestellt.
Die Formel ist also sicherlich komplizierter, als das einfache
Vergleichen zweier Werte. Wenn ich die absoluten Zahlen richtig
erinnere, war es auch eine Steigerung um den Faktor 10 innerhalb von
10 Jahren. Demnach müsste man heute mindestens 10 Mal so viele
Kommunikationsparter pro Straftat überwachen einfach nur, weil die
Menschen generell häufiger Kommunizieren? Und es aus Gewohnheit dann
auch bei schweren Straftaten machen ... ??
Das ist alles arg wackelig.
Aber mich interessiert auch weniger die Quantität der
Abhörmassnahmen, als deren Qualität. Wenn sich die Abhörmaßnahmen sei
1995 verzehnfacht haben, hat sich auch das Personal verzehnfacht?
Wurden zusätzliche Richter eingestellt, die diese genehmigen? Werden
wir in Zukunft ganz ohne Kontrollinstanz abgehört werden können bzw -
Deiner Logik nach - aus Gründen der Kommunikationsflut gar müssen?
Dann erübrigt sich auch das Gegrübel über die Statistik. Die gibt es
dann schlicht nicht mehr (in verlässlicher Form).
> > dazu kommt ja auch noch, daß Abhörmaßnahmen ja gar nicht an die Summe
> > der Kommunikationen gebunden sind - sondern vielmehr an die Menge der
> > Straftaten und Ermittlungsverfahren.
>
> Wenn die Summe der Kommunikation um 1000% steigt, dann wird ja wohl
> auch das Verbrechen steigen. Oder besser gesagt, das Verbrechen wird
> sich zunehmend in der gestiegenen Kommunikation manifestieren.
Die Verbindung der beiden Grössen müsste man erstmal Statistisch
untermauern. Nur weil Morgen Hoverball total aktuell ist, müssen
damit nicht unbedingt die Straftaten im zusammenhang mit Hoverball
steigen.
Da aber gelegentlich von einer Verlagerung von Straftaten zu
"Online-Straftaten" geredet wird (Statistik kenne ich nicht, find ich
grad auch nicht) nehme ich das mal als gegeben hin.
>
> > Warum sollte heute für die selbe Straftat denn zwischen mehr Menschen
> > oder überhaupt mehr kommuniziert werden, als das 1995 der Fall
> > gewesen wäre?
>
> Aus demselben Grund, weshalb der Ottonormalverbraucher mehr
> kommuniziert. Es ist schlichtweg bequemer. Handys sind sehr beliebt
> bei solchen Leuten. Und viele aufgedeckte Straftaten lassen auch auf
> gestiegene www Kommunikation schließen. Es ist neu und somit noch
> relativ unkontrolliert, zudem gigantisch. Die Verbrecher nutzen
> instinktiv den Heuhafen und verstecken ihre Nadeln.
Neu oder Mehr ist doch nur das Medium. Ob das Telefon, die E-Mail
oder das VoIP Telefonat überwacht wird, ist für die Statistik
unerheblich. In jedem Fall ist es nur eine angeordnete Überwachung im
Zusammenhang mit einer Ermittlung für einen Tatverdächtigen.
Warum nun mehr Täter mehr miteinander Kommunizieren müssen und daher
mehr Überwachungen für weniger Straftaten notwendig sind, ist nicht
offensichtlich.
[SNIP]
> Vielleicht gibt es einen marginalen Effekt durch einen Gesamtzuwachs
> > an Kommunikation seit 1995 (durch z.b. die höhere Wahrscheinlichkeit
> > zufällig Mitabgehörter). Dafür fehlen die Zahlen ... aber, insgesamt
> > wird schon mehr reingehört.
>
> Marginal naja. Also es gibt sicherlich Statistiken über den Zuwachs
> der Kommunikation ab 95, kann ja jeder nachforschen. Aber ich sprach
> ja nicht davon, daß das Verbrechen stieg, hier geht es um das Abhören
> und das es angeblich mehr geworden ist. In absoluten Zahlen mag das
> stimmen, aber wie gesagt, man muß es im Kontext der explodierenden
> Kommunikation ab 95 sehen. Je mehr die Verbrecher verlagern, umso
> mehr wird auch das Abhöhren im www oder handynetz steigen.
Wie gesagt, den Zusammenhang zwischen Kommunikationsvolumen und der
Verbrechensquote wurde gar nicht hergestellt.
Die Formel ist also sicherlich komplizierter, als das einfache
Vergleichen zweier Werte. Wenn ich die absoluten Zahlen richtig
erinnere, war es auch eine Steigerung um den Faktor 10 innerhalb von
10 Jahren. Demnach müsste man heute mindestens 10 Mal so viele
Kommunikationsparter pro Straftat überwachen einfach nur, weil die
Menschen generell häufiger Kommunizieren? Und es aus Gewohnheit dann
auch bei schweren Straftaten machen ... ??
Das ist alles arg wackelig.
Aber mich interessiert auch weniger die Quantität der
Abhörmassnahmen, als deren Qualität. Wenn sich die Abhörmaßnahmen sei
1995 verzehnfacht haben, hat sich auch das Personal verzehnfacht?
Wurden zusätzliche Richter eingestellt, die diese genehmigen? Werden
wir in Zukunft ganz ohne Kontrollinstanz abgehört werden können bzw -
Deiner Logik nach - aus Gründen der Kommunikationsflut gar müssen?
Dann erübrigt sich auch das Gegrübel über die Statistik. Die gibt es
dann schlicht nicht mehr (in verlässlicher Form).