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228 Beiträge seit 14.06.2007

Wissen vs. Theorie/Zeitgeist

Das höre ich oft wenn ich versuche Leuten diese Ansicht
näherzubringen.
Also ich leite das für mich wie folgt her:
Der Begriff "Wissenschaft" beinhaltet, dass man etwas "weiß" (die
Unmöglichkeit 100%iger Objektivität jetzt mal ganz aussen vor
gelassen).
Stark vereinfacht: Man macht eine Experiment, wendet auf die
beobachteten Resultate ein oder mehere Axiome an, und in der Folge
kommen unterschiedliche Beteiligte zu den selben Schlussfolgerungen.
Das ist in Geistes"wissenschaften" eben nicht gegeben. Man "weiß"
hier eher wenig, und interpretiert mehr.
z.b. in der Rechtwissenschaft, Fragen wie: Sind Haftstrafen für
Drogensüchtige angebracht oder nicht? Ist es legitim für eine
Gesellschaft rothaarige Frauen als Hexen zu verbrennen?
Unterschiedliche Beobachter haben hier zu unterschiedlichen Zeiten zu
unterschiedlichen Auffassungen, also wo ist hier das Wissen? Wie kann
man sich hier erdreisten diese Veranstaltung Wissenschaft zu nennen?
Damit will ich jedoch nicht die Existenzberechtigung dieser
Fachrichtungen in Abrede stellen, nichts liegt mir ferner. Ich
verfolge vieles mit Spannung was dort passiert. Ich verwehre mich nur
gegen die Tendenz, bloßen Theorien / "kulturellen Filtern" den
Anschein von "Wissen" zu geben, und das ganze dann eben
fälschlicherweise "Wissenschaft" zu nennen wie es der Begriff eben
suggeriert.

Beispiel: Ein Soziologe hat in 100 Jahren mit gänzlich anderen
Grundannahmen zu arbeiten als heute (bzw sogar Probleme diese
überhaupt auch irgendwie nur festzunageln). Für einen Physiker ist
die Thermodynamik in 100 Jahren immernoch intakt.

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