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  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Inflation hat wenig mit Angebot u. Nachfrage, aber viel mit EZB-Geldflut zu tun

"Die Wirtschaft schrumpft...., das spricht für fallende Preise", schrieb noch im Juni 2020 das Wirtschaftsmagazin "Capital". Tatsächlich war die jährliche Inflationsrate im Mai 2020 auf 0,6% gesunken, nachdem sie im Februar noch bei 1,7% lag.

Doch schon im Sommer 2020 zeichnete sich ab, dass die EZB, die EU und die Regierungen der EU-Mitgliedsländer mit neuen gigantischen und selbstverständlich kredit-finanzierten "Hilfsprogrammen" der rezessiven Entwicklung begegnen wollen, nicht zuletzt um einen Crash der aufgeblähten Aktien- und Immobilienmärkte zu verhindern.

Die Null- bzw. Niedrigstzins-Politik der EZB, das scheint seitdem klar, ist auf Dauer angelegt. Die Refinanzierung der Schulden von Staaten und Unternehmen wie auch die enormen Wertsteigerungen an den sog. Asset-Märkten soll und kann nur durch Inflation erfolgen. Volkswirtschaftliche Lehrbuchweissheiten über Preisfindung gemäss Angebot und Nachfrage haben im finanzialisierten Kapitalismus keine Bedeutung mehr.

Doch die Preissteigerungen für Wohnungskosten, Lebensmittel und nicht zuletzt Dienstleistungen zieht inzwischen den Bürgern und Konsumenten das Geld aus der Tasche. Vielen bleibt nur die Möglichkeit, in ihrer persönlichen Lebensführung auf strikten Spar-Modus umzuschalten. Aus der Inflation wird so eine Stagflation, - wobei die Meinungsmacher sich freuen, dass Putin und der Ukraine-Krieg ihnen jetzt die Begründung für die missliche Entwicklung liefert.

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