wenn man die Nervensäge aus dem Radio verbannt. Allerdings: eine derart öffentliche Hinrichtung, die dem Gerichtsbefund widerspricht, ist dann doch ein Politikum. Wenn das Urteil falsch ist, dann muss es in einzelnen Punkten widerlegt werden, ein Verfahren, an das sich die 9/11-Truther immer gehalten haben, beispielsweise. Diese Mühe macht sich der Film nicht. Einfach behaupten, das Mittel aller Demagogen. Das lässt tatsächlich Übles ahnen.
Hat jemand finanzielle Vorteile von diesem Vorgang? Eigentlich nicht, ich habe die Theorien dazu durchgelesen. Wollen die Schadenersatz? Wäre als Motiv aber nicht ausreichend.
Ich sehe da in USA etwas anders: die Spießer haben gewonnen. Von der Faszination, die von diesem Land einmal ausging, ist nichts mehr übrig. Fast-Prohibition, was man noch darf ist sinnlos herumballern, aber ansonsten wird um acht der Bürgersteig hochgeklappt. Keine Musiker, keine Literaten, keine Intellektruellen, keine Wissenschaftler. Nichts mehr.
Das aber stört die Spießer, dass nicht immer nichts war. Dass es gute Erinnerungen an Zeiten gibt, als die Spießer noch in der Minderheit waren. Für sie ist Jackson die Ikone der Moderne, die es abzuschießen gilt. Was ihnen offenbar gelingt.
Und ja, Sexualität ist immer Missbrauch. Keine Ausnahme. Hollywood spielt da derzeit willenlos mit. Willkommen im Mittelalter!
Gruß Artur