Was ist das eigentliche Problem bei der Scheinselbstständigkeit bzw. prekären Selbstständigkeit?
Richtig, beim Angestellten wird ja absurd viel Geld für Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung abgegriffen, dass dann fehlt.
Zwangsabgaben, die mittlerweile oft eine reine Entreicherung darstellen:
1.) Die Leistungen der GKV bekommt auch ein Hartz´ler ohne etwas dafür bezahlt zu haben. Bzw. jemand am Ende einer prekären Selbstständigkeit.
2.) Der Volker Pispers hatte schon vor etlichen Jahren ausgerechtet, dass der Durchschnittsangestellte im Alter auf der GruSi landen wird. D.h. wer keinen Cent in seine Alterssicherung gesteckt hatte, wie z.B. Selbstständige, steht im Alter auch nicht schlechter da.
3.) Für die Pflegeversicherung gilt eine analoge Aussage: Den Platz im Pflegeheim zahlt auch der Staat, wenn keine eigenen Mittel vorhanden sind.
Aus diesen banalen Gründen ist ein Scheinselbstständigkeit für viele Firmen und deren Beschäftigte sehr attraktiv. Man zahlt weniger und macht einen schlanken Fuß.
Und der kleine Solo-Selbstständige im IT-Bereich? Der bewegt sich bezüglich seines Einkommens noch in dem Rahmen, der anno Schnuff einmal für Selbstständige gedacht war: Genug Einkommen, um nicht auf die Solidargemeinschaft angewiesen zu sein.
Im Grunde ist die Lösung ganz einfach:
Man kann die Sozialabgaben einfach mit der Einkommensteuer verknüpfen.
Dann wäre es völlig egal, ob der Arbeitsvertrag zeitlich unbeschränkt ist oder nur ein gewisses Stunden-/Tageskontingent umfasst.
Oder man fügt wieder das Lohnabstandsgebot ein. D.h. am Ende des Tages lohnen sich die vielen Zahlungen in die Zwangsversicherungen. So wie es früher einmal war.
Dann würden die Leute sich auch aus der prekären Selbstständigkeit verabschieden bzw. wieder in ein Angestelltenverhältnis wechseln, wenn die Kuh nicht zum fliegen kommt.