walkytalky schrieb am 3. Dezember 2012 13:11
> Das sind viele Schubladen, wenig Faktenwissen und du machst
> unzulässige Unterstellungen.
> Du folgst hier blind der einseitigen Propaganda von ZDF, Welt, Bild,
> Fox-News, Al-Jazeera....
Nur dass Du gleich mit der Propaganda des Assad-Regimes folgst, die
man auch in mindestens einer deutschen Tageszeitungen lesen kann, und
dass ich die von Dir aufgezählten Medien wenig konsumiere, weil sie
mich nicht interessieren.
> Nach dem Sturz von Gadaffi haben viele der Rebellen in
> Tripolis gerufen: "Assad, du bist der nächste, wir kommen",
Als die Rebellen endlich Tripolis befreit hatten ging der Aufstand in
Syrien auch schon mehrere Monate. Viele Demonstranten waren in Syrien
inzwischen von der Armee erschossen. Und wenn Leute ihre Solidarität
mit denen bekunden, die woanders für Freiheit und Brot eintreten,
kann ich darin nichts Negatives erkennen, vor allem wenn sie gerade
erst für ihre Freiheit kämpfen mussten.
> da sind
> sie nun, das sind Ausländer. Diese tragen den Krieg in Wohngebiete,
> terrorisieren Minderheiten und wollen den Menschen "Ihren" Islam
> aufzwingen.
Da ist es wieder, Assad-Propaganda gemischt mit dem, was ich am
Anfang des Threads vorgeworfen habe, was hiermit bestätigt wird.
> Wenn eine Mehrheit der Syrer den "Aufstand" unterstützen
> würde, dann wäre er schon erfolgreich gewesen.
Mehrheit oder Minderheit. Freiheitsrechte werden meist nur von einer
Minderheit erkämpft. Das ist hier und anderswo (und vielleicht auch
in Syrien) so. Ein elematares Freiheitsrecht ist, dass man
demonstrieren kann ohne erschossen oder eingesperrt zu werden, auch
wenn man eine Minderheit ist. Das ist auch wichtig um soziale
Forderungen durchzusetzen gegen die Interessen der Regierung (die oft
auch Verträge mit anderen Regierungen abschließt) oder
Wirtschaftskonzernen. Wo es keine Freiheit gibt, wüten letztere beide
umso ungehemmter, auch in Syrien. Gewisse Freiheiten sind für die
Entwicklung einer Zivilgesellschaft einfach unerlässlich. In Syrien
haben jedenfalls sehr viele für Freiheit und Brot demonstriert. Und
ein Regierungschef/Präsident/Diktator/Despot, der auf Demonstranten
schießen lässt, gehört weg, egal wieviele demonstriert haben. Und
wenn sich irgendwann Demonstranten wehren, in dem Fall halt auch mit
Waffen, ist das legitim. Dass das Regime noch nicht ganz gefallen ist
liegt auch daran, dass andere imperialistische Mächte (Iran,
Russland) ihre Finger im Spiel haben.
> Bedenke dabei...
> Das Alles wird mutwillig zerstört, weil Syrien willkürlich auf die
> Achse des Bösen gesetzt wurde, von Menschen die nur ihren Interessen
> folgen, denen sind die Syrer egal.
Nur leider sind den Assad-Freunden die Syrier auch egal. Und dass es
Menschen gibt, die für ihre Rechte kämpfen, geht in das Weltbild
mancher (und scheinbar auch in Deins) nicht rein. In diesen
Weltbildern gibt es halt nur Staaten und Staatsvölker, aber keine
Individuen. Daher bekommen diese Leute auch wenig Unterstützung.
> Oder meinst du, die Menschen haben Demokratie und Selbsbestimmung,
> wenn sogenannte "Freunde Syriens" ihnen eine im Ausland aus
> Auslandsyrern zusammengebastelte Marionettenregierung vor die Nase
> setzen?
Wenn Auslandssyrier die für Freiheit und Brot kämpfenden Syrier im
Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen ist das doch gut. Dazu kann
auch zählen, der internationalen Staatengemeinschaft eine andere
Vertretung als die des Assad-Regimes anzubieten, solange es die
kämpfenden Syrier in Syrien noch nicht selbst können. Und wer es
gelernt hat, für seine Rechte zu kämpfen, was viele Syrier in den
letzten 2 Jahren gelernt haben, wird auch weiter für seine Rechte
kämpfen, egal bei welcher Regierung. Und wenn eine Regierung durch
Wahlen entstehen sollte (was ja besser wäre als per Vererbung), dann
muss diese Regierung um so mehr auf diesen Druck von der Straße
achten, weil sie sonst abgewählt wird. Eine Gesellschaft ist so
demokratisch und so frei, wie es deren Mitglieder organisieren und
erkämpfen.
> Die Golfmonarchien möchten aus Syrien einen sunnitisch dominierten
> Staat machen,
das mag sein, nur wie gesagt, viele Syrier haben gelernt für ihre
Rechte zu kämpfen und werden das weiter tun. Nur, solange wenig
Unterstützung für die emanzipatorischen (ich hoffe die Bedeutung des
Wortes ist bekannt) Teile der Opposition kommt, um so mehr Einfluss
bekommen die Golfstaaten.
> dann wäre es für die Menschen vorbei mit der
> Säkularität. Ausgerechnet diese repressivsten Diktaturen aber werden
> vom Westen unterstützt und haben ganz natürlich ein Recht auf freie
> Selbstbestimmung, ein Recht das einem völkerrechtlich souveränen
> Syrien verweigert wird. Warum?
Hä? Wie gesagt, ich kann mit Völkern nicht viel anfangen. Es geht um
die Rechte von Individuen. Freiheitsrechte machen für Individuen
Sinn.
> Das sind viele Schubladen, wenig Faktenwissen und du machst
> unzulässige Unterstellungen.
> Du folgst hier blind der einseitigen Propaganda von ZDF, Welt, Bild,
> Fox-News, Al-Jazeera....
Nur dass Du gleich mit der Propaganda des Assad-Regimes folgst, die
man auch in mindestens einer deutschen Tageszeitungen lesen kann, und
dass ich die von Dir aufgezählten Medien wenig konsumiere, weil sie
mich nicht interessieren.
> Nach dem Sturz von Gadaffi haben viele der Rebellen in
> Tripolis gerufen: "Assad, du bist der nächste, wir kommen",
Als die Rebellen endlich Tripolis befreit hatten ging der Aufstand in
Syrien auch schon mehrere Monate. Viele Demonstranten waren in Syrien
inzwischen von der Armee erschossen. Und wenn Leute ihre Solidarität
mit denen bekunden, die woanders für Freiheit und Brot eintreten,
kann ich darin nichts Negatives erkennen, vor allem wenn sie gerade
erst für ihre Freiheit kämpfen mussten.
> da sind
> sie nun, das sind Ausländer. Diese tragen den Krieg in Wohngebiete,
> terrorisieren Minderheiten und wollen den Menschen "Ihren" Islam
> aufzwingen.
Da ist es wieder, Assad-Propaganda gemischt mit dem, was ich am
Anfang des Threads vorgeworfen habe, was hiermit bestätigt wird.
> Wenn eine Mehrheit der Syrer den "Aufstand" unterstützen
> würde, dann wäre er schon erfolgreich gewesen.
Mehrheit oder Minderheit. Freiheitsrechte werden meist nur von einer
Minderheit erkämpft. Das ist hier und anderswo (und vielleicht auch
in Syrien) so. Ein elematares Freiheitsrecht ist, dass man
demonstrieren kann ohne erschossen oder eingesperrt zu werden, auch
wenn man eine Minderheit ist. Das ist auch wichtig um soziale
Forderungen durchzusetzen gegen die Interessen der Regierung (die oft
auch Verträge mit anderen Regierungen abschließt) oder
Wirtschaftskonzernen. Wo es keine Freiheit gibt, wüten letztere beide
umso ungehemmter, auch in Syrien. Gewisse Freiheiten sind für die
Entwicklung einer Zivilgesellschaft einfach unerlässlich. In Syrien
haben jedenfalls sehr viele für Freiheit und Brot demonstriert. Und
ein Regierungschef/Präsident/Diktator/Despot, der auf Demonstranten
schießen lässt, gehört weg, egal wieviele demonstriert haben. Und
wenn sich irgendwann Demonstranten wehren, in dem Fall halt auch mit
Waffen, ist das legitim. Dass das Regime noch nicht ganz gefallen ist
liegt auch daran, dass andere imperialistische Mächte (Iran,
Russland) ihre Finger im Spiel haben.
> Bedenke dabei...
> Das Alles wird mutwillig zerstört, weil Syrien willkürlich auf die
> Achse des Bösen gesetzt wurde, von Menschen die nur ihren Interessen
> folgen, denen sind die Syrer egal.
Nur leider sind den Assad-Freunden die Syrier auch egal. Und dass es
Menschen gibt, die für ihre Rechte kämpfen, geht in das Weltbild
mancher (und scheinbar auch in Deins) nicht rein. In diesen
Weltbildern gibt es halt nur Staaten und Staatsvölker, aber keine
Individuen. Daher bekommen diese Leute auch wenig Unterstützung.
> Oder meinst du, die Menschen haben Demokratie und Selbsbestimmung,
> wenn sogenannte "Freunde Syriens" ihnen eine im Ausland aus
> Auslandsyrern zusammengebastelte Marionettenregierung vor die Nase
> setzen?
Wenn Auslandssyrier die für Freiheit und Brot kämpfenden Syrier im
Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen ist das doch gut. Dazu kann
auch zählen, der internationalen Staatengemeinschaft eine andere
Vertretung als die des Assad-Regimes anzubieten, solange es die
kämpfenden Syrier in Syrien noch nicht selbst können. Und wer es
gelernt hat, für seine Rechte zu kämpfen, was viele Syrier in den
letzten 2 Jahren gelernt haben, wird auch weiter für seine Rechte
kämpfen, egal bei welcher Regierung. Und wenn eine Regierung durch
Wahlen entstehen sollte (was ja besser wäre als per Vererbung), dann
muss diese Regierung um so mehr auf diesen Druck von der Straße
achten, weil sie sonst abgewählt wird. Eine Gesellschaft ist so
demokratisch und so frei, wie es deren Mitglieder organisieren und
erkämpfen.
> Die Golfmonarchien möchten aus Syrien einen sunnitisch dominierten
> Staat machen,
das mag sein, nur wie gesagt, viele Syrier haben gelernt für ihre
Rechte zu kämpfen und werden das weiter tun. Nur, solange wenig
Unterstützung für die emanzipatorischen (ich hoffe die Bedeutung des
Wortes ist bekannt) Teile der Opposition kommt, um so mehr Einfluss
bekommen die Golfstaaten.
> dann wäre es für die Menschen vorbei mit der
> Säkularität. Ausgerechnet diese repressivsten Diktaturen aber werden
> vom Westen unterstützt und haben ganz natürlich ein Recht auf freie
> Selbstbestimmung, ein Recht das einem völkerrechtlich souveränen
> Syrien verweigert wird. Warum?
Hä? Wie gesagt, ich kann mit Völkern nicht viel anfangen. Es geht um
die Rechte von Individuen. Freiheitsrechte machen für Individuen
Sinn.