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  • Feiertage2022

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Re: USA, Brasilien und Deutschland: Hier wird auch geschwurbelt

Mathematiker schrieb am 11.01.2023 08:28:

Brasilia im Januar 2023, Washington im Januar 2021– wie sich die Bilder gleichen! Ein Zufall ist das nicht: Die Anhänger des rechtsextremen brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro haben in dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump stets ein politisches Vorbild gesehen. Kein Wunder also auch, dass Bolsonaro den Angriff auf die demokratisch gewählte Regierung von Luiz Inácio Lula da Silva von den USA aus verfolgte – und dort damit für innenpolitische Konflikte sorgt.

Der Sturm auf demokratische Institutionen – der auch in Berlin im August 2020 und im Dezember 2021 versucht wurde – zeugt in den USA wie in Brasilien von einem grundlegenden politischen und – mehr noch – gesellschaftlichen, fast zivilisatorischen Dissens: Die Akteure der großen Lager fühlen sich nicht mehr dem gleichen Land angehörig, der gleichen Gemeinschaft; man begegnet sich nicht mehr auf Augenhöhe, entmenschlicht den politischen Gegner.

Zur Erinnerung:
USA:
Der Sturm auf das Kapitol hatte den Zweck, die formelle Beendigung der Amtszeit von Donald Trump zu verhindern. Das war quasi der Versuch eines Staatsstreichs von Unten, der dadurch vermieden werden konnte, dass der Vizepräsident rechtzeitig in Sicherheit gebracht wurde.
Brasilien:
Ein Mob von ca. 1000 Bolsonaro-Anhänger stürmt an einem Sonntag die Retorten-Hauptstadt Brasilia. Dringt in Parlament und Präsidentenpalast ein und hinterläßt Schmierereien und Verwüstungen.
Irgendwelche Politiker waren zu dem Zeitpunkt nicht anwesend. Der neue Präsident war im Ausland und der alte, der selber schon zurückgetreten war, befand sich in den USA, wo er sich einer Behandlung unterzieht.
Das Ziel der Aktion? Irgendwo zwischen Frustabbau und Machtdemonstration.
Ein Putsch war nicht geplant.

Berlin:
Im Rahmen einer Corona-Demo durchbrechen ca. 100 "Reichsbürger" die schlecht gesicherte Bannmeile und machen Selfies mit Reichsflagge auf den Stufen des Reichstags.
Danach ziehen die wieder ab.
Das lief eher unter Gelegenheit und lustiges Happening.

Wie ist jetzt die Erwartungshaltung von Harald Neuber?
Mit den "Reichsbürgern" dikutieren, ob das Deutsche Reich nun doch nicht untergegangen ist und wer jetzt der König von Deutschland ist?
Das die Brüder und Schwestern etwas schwer bigott sind, weil die ja gerne die Transfer- und Dienstleistungen, sogar die Polizei, in Anspruch nehmen, wenn es ihnen nützt, aber bei Anforderungen gerne ihren eigenen Staat haben wollen?
Ernsthaft?
Dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade.

Vielleicht ist die Erwartungshaltung das man auch mit Flacherdlern "ernsthaft" über die Form der Erde diskutieren soll?!

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