Giovanni Spagiolli schrieb am 25.03.2024 06:25:
Brauchen die Reichen die Armen?
Klar, die zahlen/schaffen zum guten Teil den Reichtum der Reichen. Zum Beispiel über Steuern, die dann wieder über Lobby-Geschenke, liberale Gesetze, die den Reichen Steuererleichterungen bescheren und Ähnliches den Reichen zugutekommen.
Was gibt es bei einem Hartz IV er zu holen?
Nix.
Erstmal richtig. Es gibt aus meiner Sicht nur zwei Sachen zu holen.
Bürgergeld & Co. schaffen den Armen eine minimale Absicherung, und zugleich steckt es die Empfänger in ein enges Regelkorsett, was sie einhalten müssen, um weiter Bürgergeld zu bekommen.
Die dafür sorgt, dass die Armen nicht zum nackten Überleben z.B. kriminell werden, und sichert darüber indirekt den Wohlstand der Reichen, vielleicht billiger und effektiver als die Kriminalität mit massiver Polizeipräsenz einzudämmen.
Und das Regelkorsett diszipliniert die Menschen und ermöglicht es, alle Schuld auf sie selbst zu schieben: Damit haben auch die Armen etwas zu verlieren. Wenn jemand sagt: "Ich hatte auf all diese Drecksjobs keinen Bock, habe mich auf nichts beworben und daraufhin wurde mir vom Amt das Bürgergeld gestrichen, was ist das für ein Sch...-System, was nicht mal jedem Menschen ein gewisses Auskommen zugesteht?!", werden wohl >90% der Bevölkerung die Schuld voll und ganz bei der jeweiligen Person sehen, weil sie ja faul und arbeitsunwillig ist, anstatt dem System die Schuld zuzuweisen.
Ohne Bürgergeld hätten wir deutlich mehr Menschen im Land, die quasi nichts mehr zu verlieren haben.
Zugleich können die Reichen ihre Hände in Unschuld waschen, weil sie den arbeitswilligen Armen ja ein Auskommen zugestehen.