Lavestan schrieb am 24.03.2024 12:54:
Ich meine das System bricht wenn wir Alle Ressourcen ganz wesentlich einsparen, nicht zusammen sondern baut sich hoffentlich, wenn auch etwas behäbig um.
So geschmeidig würde das keinesfalls ablaufen. Corona hat's gezeigt: Als Geschäfte schließen mussten, Betriebe nur noch eingeschränkt produzieren konnten, kaum noch ein Flieger abhob und die globalen Lieferketten nicht mehr richtig funktionierten, hat niemand gesagt: "Oh, schön, Entschleunigung! Das ist jetzt richtig gut für's Klima!". Ne, da haben die Regierungen aller Industrieländer (= aller kapitalistischen Länder) Hunderte von Milliarden ins System gepumpt, um es vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Denn der Kapitalismus ist ein dynamisches System, das keinen Stillstand verträgt. Entweder wächst es, oder es bricht zusammen.
Ressourcen und Energie einzusparen hieße, weniger zu konsumieren. Unternehmen investieren aber nur, wenn sie Gewinne erwarten können. Die würden sich also zurückhalten, um eine Absatzkrise zu vermeiden. Mit der Folge, dass Mitarbeiter freigestellt würden - die dann ebenfalls nicht mehr konsumieren könnten. Eine Spirale ins Bodenlose, die auch der Staat nicht mehr würde auffangen können. Es käme zum wirtschaftlichen Armageddon, in Folge zu politischen Unruhen und schließlich höchstwahrscheinlich zu einer Diktatur.
Aus dem Kapitalismus kommen wir nur dann ohne größere Blessuren raus, wenn das politisch organisiert wird. Dafür müsste es aber eine satte Mehrheit (mindestens 80% oder so) geben. Ein allmählicher Wandel ist ausgeschlossen.