Darum wird, selbst hier im Forum, nur über "Duelle" zwischen Kandidaten von Parteien geredet, die die großen Linien der aktuellen Politik mittragen.
Echte Demokratie würde es erfordern, dass Kandidaten aller Parteien miteinander reden. Vielleicht aus Praktikabilitätsgründen bis zu den Patteien, die 1% hatten. So hätten die Wähler die Möglichkeit, alle Ideen und Konzepte im direkten Vergleich sehen zu können um eine informierte Entscheidung zu treffen.
Wer weiß was dabei rauskäme, vielleicht nichts anderes, vielleicht doch mindestens mal andere Mehrheitsverhältnisse.
Ein der Neutralität verpflichteter ÖR müsste sowas organisieren. Die Spitzenkandidaten hätten vielleicht ein bisschen weniger Zeit, beim Bratwurstgrillen heucheln zu können, sie wären einer von uns oder euch oder wem auch immer das Würstchen gilt. Stattdessen müssten sie mal wirklich zeigen, wie ihre Ideen aussehen, wie sie im direkten Vergleich bestehen und wo die Haken und Widersprüche sind, die vielleicht nur jemand mit ner wirklich anderen Meinung aufzeigen kann.
Die Behauptung, man müsse Duelle so gestalten, wie die Mehrheitsverhältnisse in Umfragen sind, halte ich für undemokratisch. Man zementiert damit das durch Umfragen antizipierte Ergebnis schon vor der Wahl anstatt dem Wähler die Möglichkeiten zu bieten, sich für eine fundierte Entscheidung zu informieren.
Ich bin mir ziemlich sicher, den obersten 1% in der ökonomischen Hierarchie gefällt das. Naja, und wir als 99% sehen mehr und mehr, wohin das führt. Auf eine gute Bildung, ein funktionierendes Gesundheitssystem, nicht kollabierende Infrastrukturen usw sind Oligarchen auch nicht angewiesen. Die haben Privatschulen, Privatkliniken, Hubschrauber, Steuerparadise...und wir haben die Wahl...aber bitte innerhalb fixer Entscheidungskorridore und basierend auf möglichst von Experten vorselektierten Informationen 🤣