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  • Adrian_E

mehr als 1000 Beiträge seit 27.11.2016

Es geht um die langfristige Rendite

"Regelmäßig wird in einschlägigen Expertenrunden, insbesondere auch bei Lindners-Generationenkapital-Show im Januar beklagt, dass die Deutschen Aktienmuffel seien. Dann wird gebetsmühlenartig gefordert, dass viel mehr Wissen über die Wirkungsweise von Finanzmärkten vermittelt werden müsse. Am besten schon als Grundlagenfach an den Schulen.

Die Idee ist nicht schlecht. Vielleicht kommt dabei ein Ökonomie-Nobelpreisträger heraus, der plausibel erklären kann, warum in den Krisenjahren 2020 und 2021 der Aktien-Index Dax um 20 Prozent von 13.250 auf 15.880 regelrecht explodierte, obwohl die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt) um 1,1 Prozent einbrach. Aber da ist wohl eher die Expertise von Astrologen und weniger die von Ökonomen gefragt."

Dieser Text ist gerade sehr typisch für die irrationale Anti-Aktien-Ideologie, die in Deutschland sehr verbreitet ist, und die zu mangelndem Wohlstand beiträgt.

Natürlich gibt es einzelne Jahre mit schlechter Aktienrendite, und es ist völlig unnötig, den Versuch anzustellen, immer genau zu wissen, weshalb die Rendite für einen kurzen Zeitraum wie en Jahr hoch oder tief, positiv oder negativ ist.

Wenn der Anlagehorizont nur ein Jahr ist wie anscheinend beim Autor des Artikels, sind Aktien tatsächlich nicht die beste Anlagen. Aber wenn es um die Altersvorsorge geht, ist ein Horizont von nur einem Jahr auch völlig unsinnig, und langfristig sind Aktienanlagen bisher jeweils besser als die meisten Alternativen - natürlich ist nicht zu 100% garantiert, dass das weiterhin so sein wird, aber es ist sehr wahrscheinlich.

Es ist schon lustig, wie der Autor gegen Aktienanlagen zu argumentieren versucht, dabei aber in erster Linie die Denkfehler vieler Deutscher bezüglich Aktienanlagen bei sich selbst erkennen lässt.

Diese irrationale Abneignung gegen Aktienanlagen ist (neben dem geringeren Immobilienbesitz) ein entscheidender Grund dafür, weshalb das Median-Vermögen in Deutschland deutlich geringer ist als in anderen hochentwickelten Ländern.

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