Ansicht umschalten
Avatar von Reinhard Munzert

mehr als 1000 Beiträge seit 10.09.2002

Schach dem Virus: Strategien für Menschen

Schach dem Virus: Starke Züge von Benjamin Franklin

"Denn das Leben ist eine Art Schach"
(B. Franklin, 1786)

Wer gewìnnt, lebt. Franklins klassische Prinzipien helfen in unsicheren Zeiten. Erstaunlich einfach erklärt der legendäre Vieleskönner seine Überlegungen mittels Schach. Diese sind besonders relevant für Denken und Handeln in Hinblick auf Corona.
Es geht um: Voraussicht, Umsicht, Besonnenheit/Vorsicht, Zuversicht und Beharrlichkeit trotz schlechter Lage sowie andauernde Suche nach Lösungen und Auswegen. Franklin warnt überdies vor Leichtsinn aufgrund früher Erfolge und empfiehlt vermehrte Aufmerksamkeit und Anstrengungen nach Fehlern.

ReflektIonen und Prinzipien für Schach und Leben - hochaktuell

Franklin übertragt Schachprinzipien auf den Alltag (1786, übersetzt von R.M.):
"Das Schachspiel ist mehr als ein Zeitvertreib. Mehrere sehr wertvolle psychische Eigenschaften und Gewohnheiten, die für das menschliche Leben nützlich sind, kann man dadurch erwerben oder stärken, sodass sie zu Fähigkeiten werden, die für alle Gelegenheiten zur Verfügung stehen.
Denn das Leben ist eine Art Schach, wo wir oft Punkte zu gewinnen und mit Gegnern zu ringen haben. Und wo es eine Vielzahl an guten und schlechten Ereignissen gibt, die in gewisser Hinsicht Auswirkungen unserer Klugheit sind oder ihres Fehlens. Beim Schachspielen können wir also lernen:

Erstens VORAUSSICHT, die in die Zukunft blickt und die Folgen beachtet, die eine Handlung haben kann... Welche Züge kann ich tun, um mich zu verstärken oder gegen Angriffe zu verteidigen.

Zweitens UMSICHT, die das ganze Schachbrett oder den Schauplatz der Handlung(en) betrachtet, die Beziehungen der einzelnen Steine und Situationen untereinander berücksichtigt, die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind sowie die Möglichkeiten sich gegenseitig zu unterstützen und zu schützen. Eine Umsicht, die ausserdem die Wahrscheinlichkeiten bedenkt, dass der Gegner diese oder jene Figur ziehen, angreifen oder schlagen wird und wie wir den Schlag verhindern können.

Drittens BESONNENHEIT / VORSICHT, die Züge nicht zu schnell auszuführen... Das Spiel entspricht dem menschlichen Leben, wo man, wenn man sich unbedacht in schlechte oder gefährliche Lagen gebracht hat, alle Folgen eigener Unbesonnenheit ertragen muss.

Schließlich erwerben wir beim Schachspiel die Fähigkeit, NICHT MUTLOS ZU WERDEN, wenn uns unsere augenblickliche Lage schlecht erscheint. Vielmehr gewöhnen wir uns die Einstellung an, auf einen GÜNSTIGEN UMSCHWUNG ZU HOFFEN und NICHT MÜDE ZU WERDEN NACH NEUEN MITTELN ZU SUCHEN... Häufig findet man nach langem Nachdenken Auswege aus einer für unüberwindlich gehaltenen Schwierigkeit. So wird man beim Schach ermutigt, den Kampf bis zum Letzten fortzusetzen - in der Hoffnung auf einen Sieg durch unsere eigenen Fähigkeiten oder wenigstens ein Patt...".
Dr. Reinhard Munzert

Bewerten
- +
Ansicht umschalten