So wird aus einer Liebesbeziehung (im günstigen Fall) bzw. einem Partnervertrag nun ein Arbeitsvertrag. Kann man machen, dann aber bitte auch transparente Bedingungen schaffen:
Abwaschen: 10 Euro (beim Geschirrspüler 5 Euro)
Dies gilt nur bei abzuwaschenden Gegenständingen ab 10 Stück.
Vorspülen: 3 Euro
Wäsche zusammenlegen ab 4 Stück: x Euro
Aber gehen wir weiter:
Kinderbetreuung ab x Stunden: x Euro pro Stunde
Windelwechseln: x Euro pro Windel
(dies ist zu dokumentieren)
Sexarbeit: x Euro pro Stunde bei folgenden Praktiken: ...
Andere Praktiken werden getrennt vereinbart und abgerechnet
Unterhaltung durch Gespräch: x Euro
usw.
Monetarisieren wir einfach alles - ein Kuss 1 Euro, ein "hab dich lieb" 30 Cent, wenn hinreichend glaubwürdig vorgebracht, Blümchen und andere Geschenke zu besonderen Tagen werden dokumentiert damit es beim scheidungsverfahren nicht zur Ungleichbehandlung kommt, natürlich muss dies dann prozentual auch ergänzt werden damit nicht der Geringverdiener ebenso 10 Euro Blümchen kaufen muss für seine Punkte.
Das ist dann für mich aber keine Beziehung mehr.
Und auch wenn es für viele Menschen nicht so einfach ist, aus Beziehungen auszubrechen, so halte ich es für falsch, hier immer auf ein "aber ich musste ja durchhalten" zu setzen und dann zu versuchen, alles irgendwie finanziell oder durch Gesetze zu regeln.
Menschen müssen auch wieder stark genug werden um zu sagen "so will ich nicht leben, ciao". Oder, wenn es schon um Verträge gehen soll, auch begreifen, was ein solch eingegangener Vertrag bedeutet - sonst läuft es darauf hinaus, dass es mehr und mehr "Unmündige" gibt, die zwar anfangs meinten "oh ja, die Ehe mit X wird bestimmt schön und bei dem Rest können wir uns einigen und wir werden uns schon anpassen", dann aber auf die Nase fallen und denen nicht gesagt wird "entschuldigung, aber Ihr müsst auch mal anfangen vor dem Vertrag zu überlegen ob eure Ansichten realistisch sind" (Stichwort: Veränderungsphantasie --- keine Sorge, der gut betuchte Nerd wird plötzlich zum Partytiger, ihr müsst es ihm nur schmackhaft machen; die Geschäftsfrau, die null Zeit hat, wird sich für euch sofort sofort ändern und plötzlich nur noch an Kinder denken usw...) oder ob ihr nicht einfach Wunschträumen nachjagd.
Und noch etwas:
Drauen vor der Tür X zu sein und drinnen dann y funktioniert zwar in Filmen recht gut als Plot für einen Psychothriller, führt aber in der Realität oft genug eben zu Depressionen usw. Das verhuschte Mauernblümchen wird nicht plötzlich zum Superfeger nur weil es verheiratet ist; der "mein Job ist alles"-Typ nicht plötzlich zum windelwechselnden und stets mit Schürze das Frühstück machende Familienmensch - und wenn, dann nur mit Einschränkungne, die oft genug dann auch zu Problemen führen (ist ja toll, dass du mehr rausgehst/weniger unterwegs bist, aber wieso haben wir weniger Geld?)