Die Frau hätte zu ihrer eigenen Reproduktion einer Erwerbsarbeit nachgehen müssen; für Miete, Nahrung, Kleidung, usw. usf.
Hat sie Kind oder Kinder, erfordern diese eine Mehrarbeit über das hinaus, was sie für ihre eigene Reproduktion zu erarbeiten hätte.
Zusätzlich ist sie für die Erarbeitung der Hälfte der Kosten und der Betreuung der Kinder zuständig und verantwortlich.
Man erkennt den (klein-) bürgerlichen Feminismus daran, dass "materiell versorgt werden" - der Anspruch auf weibliche Verantwortungslosigkeit - bei ihm der Ausgangspunkt des Denkens ist.
Das wiederum wird als "Abhängigkeit vom Mann" gefasst - man kann aber auch anders herum sagen, so lange die Wahl für eine dufte "work-life-balance" bei Frauen verbleibt, ist er abhängig, diese dufte "work-life-balance" zu erarbeiten.
1. Statt zu kalkulieren, wieviel Hausarbeit sie ohnehin zu verrichten hätte, würde sie alleine wohnen,
2. wie viel Lohnarbeit zur eigenen Reproduktion und der der Kind/er notwendig ist, wird so getan, als wäre
3. die von ihr verrichtete Hausarbeit per se für andere erbracht und
4. sie könnte von finanziellen Mitteln Essen kochen, die sie überhaupt nicht erarbeitet hat. Es ist nämlich anzunehmen, auch wenn sie für andere kocht, dann isst sie dennoch mit.
In "Z - Zeitschrift für marxistische (!!!) Erneuerung" kann man den gleichen kleinbürgerlichen Sermon nachlesen: "Frauen im erwerbsfähigen Alter 2,4-mal (verrichten) so viel unbezahlte Sorgearbeit und 1,6-mal so viel Hausarbeit wie erwerbstätige Männer."
Kurz nach ihren Angaben berechnet:
Hausarbeit: Frauen 3:19 Stunden, Männer 2:04 Stunden pro Tag.
Sorgearbeit: Frauen 34 Minuten, Männer 14 Minuten (ja, Minuten).
Wenn man sich die Differenzen von addierter Haus- und (Für-)Sorgearbeit nach Geschlecht anschaut und diese als notwendig setzt:
Notwendige Hausarbeit Paar: 5:23 Stunden, Sorgearbeit Paar: 48 Minuten
So ergibt sich eine gleiche Verteilung von ca. 6 Stunden und 12 Minuten oder 3 Stunden und 6 Minuten pro Geschlecht.
Objektiv müssten Männer am Tag genau eine Stunde und zwei Minuten mehr für Haus- und Fürsorgearbeit aufbringen zum Gleichstand.
Das "2,4-mal" etc. soll per Multiplikationsfaktor ein riesiges Defizit suggerieren, welches in der Realität nicht existiert.
Es arbeiten jedoch nur 9,3% aller Männer Teilzeit, aber 46,7% aller Frauen.
Knapp ein Drittel der Mütter mit Kind arbeitet gar nicht.
Die Differenz in Sachen Verteilung von Erwerbsarbeit nach Geschlecht verhindert jedoch, dass sich eine "Gleichstellung" ergibt, die nicht einseitig auf Kosten der Männer geht.
Was m.E. präzise das ist, was hier mit Manipulation durch Propaganda und Trickbetrug gerade durchgezogen werden soll.