Nachdem man sich zu nüchterner Distanz erklärt
.... hüte ich mich, ein Psychogramm des Menschen Wladimir P. zu entwerfen; dafür fehlt mir die Expertise...
um ein paar Absätze weiter dann doch zu spekulieren:
Ein äußeres Zeichen der Wandlung ist, dass sich die ehedem weichen Gesichtszüge Putins versteinert haben. Sie gleichen heute einem Granitfelsen, dem jede Regung fremd ist. Zeichen von Empathie sucht man in dem verhärmten Gesicht vergebens. Der Präsident sieht sich offensichtlich in einer historischen Mission, schwadroniert von glorreicher sowjetischer Vergangenheit, verirrt sich in absurde Hirngespinste und setzt seine "Abschreckungswaffen" in erhöhte Alarmbereitschaft. Ein Irrer im Kreml? Oder sehen wir Spuren tiefer Enttäuschung und heilloser Verbitterung?
hat das schon was. ;-)
Aber ohne große Umschweife gesteht der Autor nach einer durchaus zu würdigenden Sachdarstellung indirekt wohl dann doch auch sein persönliches Motiv ein:
Putins Kriegsbefehl ist unverantwortlich, brandgefährlich und absolut völkerrechtswidrig. Außerdem hat Putin die Welt hinter die Fichte geführt, mich auch, das ärgert mich.
Nun ja, Putin ist ein Staatsmann und Stratege. Er denkt und handelt anders als ein beamteter deutscher Richter. Und mit der Forderung nach dem internationalen Strafgerichtshof wird das Ganze dann nur noch lächerlich. Als Jurist weiss der Autor, dass die Glaubwürdigkeit eines solchen Gerichtes in erster Linie von der neutralen Gleichbehandlung eines jeden abhängt. Weiss er denn konkret, wie die USA zu dieser Institution stehen, wenn auch nur einer ihrer Soldaten dort angeklagt werden sollte?
In dem Fall sieht sich die USA sogar zu "militärischen Aktionen"(!) in DenHaag, in den Niederlanden berechtigt, um das zu verhindern. Der internationale Strafgerichtshof ist weitgehend ein Instrument der westlichen Machtpolitik, nicht des internationalen Rechts. In dem Bereich greift er sich allenfalls dem Westen unliebsame Politiker kleiner und besiegter Länder. Warum ihn hier überhaupt zu erwähnen, das ist die Frage - er ist irrelevant!
Dass die derzeitige Hetze gegen alles was russisch ist ein Armutszeugnis elendster Art für die deutsche Politik und Gesellschaft ist, bedarf auch keiner weiteren Ausführungen. Es ist allerdings zu begrüßen, wenn die Unangemessenheit der Sanktionen erkannt wird. Zumal wenn wir es in Vergleich setzen z.B. der regelmäßigen "Militäraktion zum Schutz seiner Bürger" durch Israel in Gaza. Wenn dort eine hochgerüstete Militärmaschinerie mit absoluter Lufthoheit ein dicht mit Menschen besiedeltes Gebiet bombardiert und aus der Luft beschießt, den Tot von Zivilisten als Schuld der bombardierten hinstellt, dann gibt es hierzulande keine Sanktionsforderungen und Protest dagegen wird gar noch als 'antisemitisch' diffamiert. Ja, das macht den Eindruck widerlicher Heuchelei!
Und was Waffenlieferungen betrifft, hier gilt der Grundsatz "Keine deutschen Waffenlieferungen in Spannungsgebiete" ohne wenn und aber! Das ergibt sich meines Erachtens schon aus unserem Grundgesetz!
Abschließend halte ich es für lächerlich, die Zukunft an der Person Putin deuten zu wollen. Zunächst einmal könnte dieser wohl durchaus noch das Alter Bidens erreichen und dabei sogar noch agiler und klarer sein, zweitens dürfte es nicht Putin allein sein (subtiles Psychologisieren?) der in Russland von der Notwendigkeit dieser Militäroperation überzeugt ist.
Welche Dringlichkeit die bisher angeblich nahezu schon "unabwenbare Klimakatastrophe" in den Augen der wirklich informierten Think-tanks der Machtzentren dieser Erde hat, das allerdings zeigt dieser Konflikt wohl doch. Der Krieg scheint nunmehr als das momentan wirkungsvollere Element zur Wohlstandsminderung der einfachen Menschen zu sein. Wenn er vorbei ist, können wir ja wieder Klimawandel und Corona aktivieren.