Und so wird dann wieder die nächste Saudrogen durchs Dorf der Guten
getrieben, auf dass hoffentlich alle auf Schweinefang gehen und nicht
merken, dass in der Zwischenzeit die Häuser aufgebrochen werden und
"my home is my castle" nur noch ein Witz ist. Zeitgleich geht es mit
lustigen Schritten auf das grosse Oktoberfest und das kollektive
Besäufnis Silvester und Karneval zu, die einzigen Momente, in denen
es (neben Olympia Public Viewing und Fussball Public Viewing), nicht
automatisch zur Assi-Verurteilung kommt, wenn man mit voller Flasche
grölend durch die Stadt läuft, in die Strassenrinne kotzt oder
lallend sonstwas von sich gibt.
Danach zieht sich der enthemmte Mob wieder ins Zuhause zurück, leert
dort verschämt abends die Tetrapacks und referiert im Anzügle
darüber, wie erbärmlich die Menschen vor Aldi sind, die ungewaschen
um Geld für die nächste Bierdose betteln. Selbstzufrieden und fernab
jedes Alkoholikerdaseins wird abends der Whisky danach zelebriert,
der elegante Rotwein zum passenden Fleisch und die Damen, die
naserümpfend an den langhaarigen Jammergestalten der Gesellschaft
vorbei flanieren, das Handy in der Hand um notfalls die Polizei zu
rufen falls sie sich durch ein "Baby, hast nen Euro?" belästigt
fühlen, können beim Proseccogelage ihre Leidenschaft für Sex and the
City zum Ausdruck bringen und kichernd auf den Kullerpfirsich
starren, morgens beim Brunch den Kater auskurieren, selbigen
streicheln und sich dann wieder in die Stöckelschuhe werfen um damit
dann mit elegant-gekonntem Schwung die Würde anderer zu zertreten.
Die Beiseitegeschobenen der Gesellschaft, die Überflüssigen, können
dann gemeinsam einen Jubelgesang anstimmen ob der Tatsache, dass sie
noch nicht lemmingartig dem kollektiven Felssturz "für die Menschen"
erwägen (sollen), wenn sie sich nicht gerade gegenseitig zerfleischen
weil Susi Schlafsack tatsächlich zehn Euro mehr monatlich bekommt als
Karl Karton, der Niedriglöhner kann nach seinen drei Jobs müde nach
Hause wanken und noch einmal auf diejenigen spucken, die genauso viel
wie er bekommen, sich aber in die Brust werfen und stolz sagen "ICH
arbeite für mein Geld" und das Geblahe der betrunkenen Obdachlosen in
Richtung Ausbeutung als Idiotie abtun während er überlegt ob es
demnächst denn wieder irgendwo Schlussverkauf mit Klamotten gibt, die
irgendwo in Asien von flinken Kinderhänden hergestellt wurden.
Und während die Tetrapacks kleingefaltet, die Dosen pc-gerecht
entsorgt und die leeren Flaschen zum Glascontainer getragen werden,
findet der Zeigefinger wieder seinen Weg zu denjenigen, die kiffen,
die Ecstasy nehmen oder Heroin oder sonstiges. Und der Ruf wird laut
nach grösserer und besserer Drogenkontrolle, nach stärkeren
Massnahmen gegen Beschaffungskriminalität und dergleichen mehr. Und
die nächste Kamera wird installiert um das antisoziale Verhalten
einzudämmen oder hoffentlich in Bereiche zu verlagern, die
hoffentlich irgendwann durch fröhlich bunt angemalte Zäune abgegrenzt
werden und die der betrunkene Narr etwas von Ghettos ruft.
Schönen Sonntag auch.
getrieben, auf dass hoffentlich alle auf Schweinefang gehen und nicht
merken, dass in der Zwischenzeit die Häuser aufgebrochen werden und
"my home is my castle" nur noch ein Witz ist. Zeitgleich geht es mit
lustigen Schritten auf das grosse Oktoberfest und das kollektive
Besäufnis Silvester und Karneval zu, die einzigen Momente, in denen
es (neben Olympia Public Viewing und Fussball Public Viewing), nicht
automatisch zur Assi-Verurteilung kommt, wenn man mit voller Flasche
grölend durch die Stadt läuft, in die Strassenrinne kotzt oder
lallend sonstwas von sich gibt.
Danach zieht sich der enthemmte Mob wieder ins Zuhause zurück, leert
dort verschämt abends die Tetrapacks und referiert im Anzügle
darüber, wie erbärmlich die Menschen vor Aldi sind, die ungewaschen
um Geld für die nächste Bierdose betteln. Selbstzufrieden und fernab
jedes Alkoholikerdaseins wird abends der Whisky danach zelebriert,
der elegante Rotwein zum passenden Fleisch und die Damen, die
naserümpfend an den langhaarigen Jammergestalten der Gesellschaft
vorbei flanieren, das Handy in der Hand um notfalls die Polizei zu
rufen falls sie sich durch ein "Baby, hast nen Euro?" belästigt
fühlen, können beim Proseccogelage ihre Leidenschaft für Sex and the
City zum Ausdruck bringen und kichernd auf den Kullerpfirsich
starren, morgens beim Brunch den Kater auskurieren, selbigen
streicheln und sich dann wieder in die Stöckelschuhe werfen um damit
dann mit elegant-gekonntem Schwung die Würde anderer zu zertreten.
Die Beiseitegeschobenen der Gesellschaft, die Überflüssigen, können
dann gemeinsam einen Jubelgesang anstimmen ob der Tatsache, dass sie
noch nicht lemmingartig dem kollektiven Felssturz "für die Menschen"
erwägen (sollen), wenn sie sich nicht gerade gegenseitig zerfleischen
weil Susi Schlafsack tatsächlich zehn Euro mehr monatlich bekommt als
Karl Karton, der Niedriglöhner kann nach seinen drei Jobs müde nach
Hause wanken und noch einmal auf diejenigen spucken, die genauso viel
wie er bekommen, sich aber in die Brust werfen und stolz sagen "ICH
arbeite für mein Geld" und das Geblahe der betrunkenen Obdachlosen in
Richtung Ausbeutung als Idiotie abtun während er überlegt ob es
demnächst denn wieder irgendwo Schlussverkauf mit Klamotten gibt, die
irgendwo in Asien von flinken Kinderhänden hergestellt wurden.
Und während die Tetrapacks kleingefaltet, die Dosen pc-gerecht
entsorgt und die leeren Flaschen zum Glascontainer getragen werden,
findet der Zeigefinger wieder seinen Weg zu denjenigen, die kiffen,
die Ecstasy nehmen oder Heroin oder sonstiges. Und der Ruf wird laut
nach grösserer und besserer Drogenkontrolle, nach stärkeren
Massnahmen gegen Beschaffungskriminalität und dergleichen mehr. Und
die nächste Kamera wird installiert um das antisoziale Verhalten
einzudämmen oder hoffentlich in Bereiche zu verlagern, die
hoffentlich irgendwann durch fröhlich bunt angemalte Zäune abgegrenzt
werden und die der betrunkene Narr etwas von Ghettos ruft.
Schönen Sonntag auch.