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  • Franz Maria Arwee

922 Beiträge seit 27.03.2019

Re: Die Argumentation ist überzeugend

Forenluder schrieb am 17.05.2020 00:08:

Autopoiesis scheitert zwingend im Blick auf sich selbst.

Unvollständigkeit ist sicher unvermeidlich. Ich kann zwar mit meinen Augen sehen, aber niemals meine eigene Augenfarbe direkt sehen. Es geht nur über Eck, mit einem Spiegel. einer Kamera. Aber das heißt nicht, dass es nichts zu sehen gibt. Es ist nur nicht ganz einfach.

Die Begriffe selbst stellen kein SEIN dar, sie selbst zeigen auf nichts, daher (scheinbar) auf ein (nicht existentes) IDEAL.

Das ist der Unterschied zwischen Semantik und Hermeneutik. Deine Aussage bleibt in der Semantik stecken, scheint ein Spiel mit Begrifflichkeiten zu sein. Die eigentliche Bedeutung erschließt sich aber auf einer Metaebene.
Ein Beispiel: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.
Semantisch betrachtet: Ein Krug kann nicht gehen. Also bedeutet der Satz:
Der Krug wird so lange zum Brunnen getragen, bis er bricht.
Aber hermeneutisch wird daraus: Jeder Krug wird irgendwann zerbrechen.
Du siehst, Sprache geht meist über das Konkrete hinaus und verweist auf einen neuen Zusammenhang, der auf einer übergeordneten Ebene liegt, aber dort ebenfalls sehr konkret ist.

Es existiert auch kein Ich 'an sich', kein IDEAL, dem etwas gehören könnte.

Ob ich mir deswegen nicht selbst gehöre? Kann sein. Aber wenn Du recht hast, gehöre ich erst recht keinem anderen.

Der Sittenwächter braucht den ewigen Kampf ziwschen Gut & Böse, er wäre ansonsten überflüssig, der Krieg ist daher notwendig für ihn...siehe USA.

Ich bezweifle, dass die Kriege der USA einen moralischen Hintergrund haben. Wenn man sich anschaut, wieviel dort vom militärischen Komplex abhängt, sind Kriege so notwendig für die USA wie für mich das Atmen. Ohne Kriege sind die innerhalb kurzer Zeit am Ende. Das hat nichts mit Sitte und Anstand zu tun.

Du mußt schon auf meinen Beitrag antworten, nicht auf Deinen eigenen, wenn Du eine Antwort von mir erwartest...

Etwas*, das bleibt, wie es ist, kann nicht entstanden sein, sonst wäre es nicht geblieben, wie es war.

Das betrifft auch Deine Augenfarbe. Das, was Du siehst, ist immer eine Folge von Veränderung. Eine Farbe 'an sich' gibt es nicht:

Bewegung (Raum) + Wandel (Zeit) = Veränderung (Raumzeit)

Frei nach Paul Watzlawick
Nichts kann nicht Raumzeit (Veränderung) sein.

Natürlich gehörst Du niemandem. Steckt ja auch der Gehorsam im Eigentum. Hören hat eben mit Sprache zu tun. Der Mensch muß an die Fähigkeit der Sprache (Stimme, Sprechen) glauben, um gehorchen (hören) zu können. An dieser Stelle wird der Mensch ideologisiert, er wird zum Untertan. Er hält sich selbst für dumm, denn er glaubt, er bräuchte Anweisungen in Form von Regeln. Er erniedrigt und demütigt sich selbst.

Sprache hat auch auf einer Metaebene keine Fähigkeit, es ist Deine und meine, des Menschen Fähigkeit. Hier liegt der formale Kategorienfehler.

Daher werden Menschen auf Sprache dressiert, eine Metaebene der Sprache existiert nicht. Die Sprachverherrlichung braucht nur der, der keine Argumente hat.

Sitte bzw. Moral ist nicht das, was Du glaubst. Auch die Nationalsozialisten oder Stalin oder Mao oder Pol Pot oder ... handelten zutiefst moralisch, denn sie waren aus ihrer Sicht ja die Guten, die lediglich das Böse von der Erde tilgen wollten.

Die allermeisten Menschen wurden im Namen des 'Guten' getötet, gefoltert, mißhandelt...jede Ideologie setzt ja die Wertmaßstäbe, was Gut & Böse zu sein hat...wie immer sind die anderen die Bösen in Spiel des Sittenwächters.

*Ideal, Unveränderliches, absolutes, optimales, ...

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.05.2020 23:48).

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