Der Skeptiker (1) schrieb am 16.05.2020 14:31:
Die FFF fordern, ohne etwas von Wirtschaft zu verstehen, deren sofortige Umstellung - etwas, was jetzt passieren könnte. Könnte, aber nur teilweise. Die Politik muss zwischen den Leuten, die ihr Geld verdienen müssen und den Kid's, die das noch nicht müssen und deswegen Unmögliches fordern, vermitteln. Dazu kommt noch, dass man die Parteispender, Autoindustrie etc., verprellen müsste, dass das gesamte deutsche Wirtschaftsmodell zusammenbrechen würde, bei riesigen und weiter steigenden Zahlungspflichten in Europa.
Man kann den Corona-Schock nutzen. Das sollen aber die Leute tun, die bisher die Konzerne gepampert haben. Die geben sich gern einen nachhaltigen Anstrich, aber es interessiert sie vor allem das Geld.
Mir ist nun durchaus vorstellbar, dass es globalökologisch wesentlich schlechter bestellt ist als das aktuell kommuniziert wird. Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich zu viel in die Soylent Green Dystopie hineindeute. Den Eliten dort war die gesamtökologische Situation nun doch bestens bekannt, aber sie ließen die Bevölkerung weitgehend im Unklaren darüber.
Vermutlich muss man die Massen auch in wirklich brennslichen Situationen im Unklaren lassen, um eine Massenhysterie zu verhindern.
Die anstehende Aufgabe ist dann übrigens nicht primär, den Menschen zu ermöglichen Geld zu verdienen, sondern ihre Grundbedürfnisse (auf Weltdurchschnittsniveau reduziert) zu befriedigen und auf der anderen Seite gleichzeitig ausreichend viele dazu zu bewegen, die dafür erforderlichen Produkte herzustellen.
Mag sein, dass die Methode das durch Geld verdienen und Geld ausgeben können dafür optimal ist, aber ich würde das nicht als unhinterfragbare Voraussetzung nehmen, weil es durch massive Automatisierung doch absehbar keine stabile Massenbeschäftigung mehr durch bezahlte Arbeit geben wird.
Die Alternative wäre wohl eine Reduktion der Technologisierung, so dass dann wieder fast alle auf den Feldern Beschäftigung fänden.
Damit sich Geld und Umwelt nicht widersprechen, müsste man die komplette politische Führung auswechseln. Macht man ja in Unternehmen auch, Rotation, um Korruption zu vermeiden.
Leider fällt mir jetzt aber niemand ein, bei dem ich auch nur die Hoffnung hätte, dass es dann besser laufen würde.
Was ich dagegen beobachte ist überall gibt es viel Erregtheit und massen- und gruppenwirksame Empörung, aber wenig Lösungspotential.