Ansicht umschalten
Avatar von Forenluder
  • Forenluder

553 Beiträge seit 24.12.2016

Viele interessante Gesichtspunkte

Du mußt an die Fähigkeit der Sprache glauben, damit sie eine Fähigkeit (scheinbar) erhält. Gleichzeitig kannst Du selbst diese Fähigkeit nicht (mehr) haben, Du unterwirfst Dich der (Herrschafts)Sprache.

Sprache ist die Artikulation von Gedanken. Andererseits kann ich nur Denken, wofür ich Begriffe und Muster habe. Herrschaft ist der Raub von Begriffen, Mustern, Zusammenhängen. Es gibt somit keine Herrschaftssprache, sondern für mich eigentlich nur eine HerrschaftsNichtSprache.

Nur mit dem Glauben funktioniert das Framing oder die Spindoktoren.
Verliert ein Mensch seinen Glauben, verliert die Sprache ihre (scheinbare) Fähigkeit Macht über den Menschen auszuüben.

Ja, denn der Glaube ist faktenresistent. Er liegt günstigerweise immer hinter dem, was man weiß, im Spekulativen. Wird die Spekulation durch Fakten eingeholt, wird der Glaube leicht modifiziert weiter nach außen verlagert, in eine Zone, die das Wissen noch nicht erreicht hat. Auf so einen Schmarren lässt sich kein vernünftiger Mensch ein.

Die USA jetzt als Beispiel für Freiheit sehe ich nicht mal im Ansatz, ich halte sie für das Paradebeispiel für totalitären Herrschaftsanspruch.

Für mich wirken die USA nicht so monolithisch. Sicher es gibt dort faschistoide Tendenzen. Aber es gibt dort sehr viele Tendenzen. Mormonen in Utah, Grüne in Kalifornien, Rassisten im Süden, Waffennarren ubiquitär, Demokraten im Osten und und und. Allen gemeinsam eine übersteigerte Hysterie, die mir furchtbar auf den Senkel geht.

Systeme existieren nicht, sie sind Sprachkonstrukte. Du kannst nur an sie glauben.
Sie fordern Gehorsamkeit, wer der herrschenden Ideologie gehorcht wird belohnt, der andere bestraft.

Ja, es wäre schön, wenn es so wäre. Man hätte ein klares Feindbild. Da die bösen und verderbten Herrschenden und hier die Guten, das ehrliche Proletariat. Solche Märchen erzählt man den Kindern und man erzählt ihnen von Osterhasen und Weihnachtsmännern. Das ist lieb. Nur, wenn man erwachsen wird, stellt sich heraus, dass die Welt nicht lieb ist und nicht so, wie man sie sich wünscht oder gewünscht hat. Jedes komplexe Gebilde neigt zur Selbstorganisation (vgl. Ilya Prigogine) und das nennt man dann System. Das sind Ameisen, Bienen, Fischschwärme, Heuschrecken, ja und auch menschliche Gesellschaften. Die Ideologie ist ein wichtiger Faktor. Wenn man sich die Gesellschaften rund um die Erde ansieht, stellt man nüchtern fest, an irgend einen dummen Scheiß glauben die alle. Scheint also aus irgend einem Grund vorteilhaft zu sein. Ja und für den einzelnen ist es i.a. klüger und gesünder keine dummen Fragen diesbezüglich zu stellen.

Rechte bekommt die Spielfigur vom Eigentümer verliehen.

Eine Frage der Perspektive, ob ich mir selbst gehören möchte oder mir von wem anders etwas einreden lasse.

Systeme werden immer mit Dialektik begründet. Mit Logik ist Nicht-Existentes nicht begründbar, denn dieses hat keine Folge.

Man kann versuchen Systeme mit Dialektik zu begründen (19. Jahrhundert), man kann aber auch versuchen Systeme mit anderen Paradigmen (Netzwerktheorie, Spieltheorie, Luhmannsche Soziologie) erfolgreich zu charakterisieren (20. Jahrhundert). Das ist noch lange nicht zu Ende.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten