Sinerider schrieb am 07.12.2023 11:11:
Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 07.12.2023 11:05:
Im Übrigen will nicht die USA den Status Quo verändern, Xi hat es sich zum Ziel gesetzt, Taiwan in die Volksrepubklik einzugliedern. Mit dem Status Quo können alle, sowohl die Taiwanesen als auch die USA gut leben, nur Xi eben nicht.
Ja, richtig. Das kann man nicht verstehen. China hat doch nach wie vor gute, intensive Handelsbeziehungen mit Taiwan. Warum müsste sich das aus Sicht der kommunistischen Partei ändern sollen?
na ja, man kann da eigentlich auch nur spekulieren. Was aber sicherlich eine Rolle spielt dabei ist ein gewisser Fokus Xi's auf einen chinesischen Nationalismus, der bei den vorherigen Führern der CPC eine eher untergeordnete Rolle spielte. Dabei spielt die Rückabwicklung der 'ungleichen Verträge' schon eine zentrale Rolle, wie ja auch an Xi's Umgang mit Hong Kong deutlich wird. Und unter der Perspektive wäre ja auch der Vertrag von Shimonoseki aus 1895 von vorneherein nichtig gewesen, und Taiwan weiter als chinesische Kolonie zu betrachten.
Mit der gleichen Begründung könnte Xi aber auch die Abtretung der Mandschurei an Russland rückabwickeln. Auch die ist ja das Ergebnis der 'ungleichen Verträge' aus dem vorletzten Jahrhundert. Und im Gegensatz zu Taiwan ist die Mandschurei historisch unbestritten Teil Chinas.