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  • Sir Donovan

73 Beiträge seit 10.09.2022

Nanny-Journalismus

Als Leser möchte ich gerne informiert werden, und Sachverhalte erfahren. Ich möchte weder belehrt noch irgendwie indoktriniert werden. Ich möchte auch nicht vor der Realität beschützt werden. Zwangsläufig wird jeder Presseartikel immer nur einen Bruchteil der Realität abbilden können, d.h. was relevant ist und was nicht wird irgendwer halt filtern. Darüber hinaus sollte bitte möglichst wenig gefiltert werden. Beispiel:

"Eine blonde, 30-jährige, aus Schweden stammende Lenkerin eines Porsche Cayenne verursachte in den frühen Morgenstunden des vergangenen Montags beim Versuch, ihr Fahrzeug einzuparken, massive Schäden an 20 abgestellten Autos und an den angrenzenden Immobilien."

Oder lieber:

"Ein Verkehrsteilnehmer verursachte kürzlich beim Abstellen seines Verkehrsmittels massive Schäden."

Nun, im zweiten Fall wird vermieden, Vorurteile gegen Blonde, gegen Frauen am Steuer, gegen Porsche-Fahrer, gegen Schweden, gegen frühmorgentlich Herumfahrende, gegen Autofahrer, etc. pp. zu befeuern, aber ist denn das Medium oder der Rezipient für die Vorurteile des letzteren Verantwortlich? Und ab wann kann man sich Meldungen auch einfach ganz sparen, weil sie als solche dann wegen mangelnder Information auch selbst ganz irrelevant werden?

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