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  • /hero1

mehr als 1000 Beiträge seit 03.10.2000

Schon die Frage ist falsch gestellt....

... für eine wirklich ernsthafte Untersuchung eines behaupteten
psychologischen Phänomens.

Für eine 'wirkungspsychologische' Untersuchung müsste man von einer
Fragestellung etwa wie folgt ausgehen:

'Übt das unbeteiligte Beobachten von Ereignissen mit menschlichen
Handlungen einen Einfluss auf das Verhalten des Beobachters aus?'

1. Das TV spielt dabei zuerst einmal überhaupt keine Rolle - es sei
denn, man bezieht seine Untersuchung direkt auf eine vermutete Wirkung
der elektromag. Strahlung der Brownschen Röhre.

2. Es geht prinzipiell zuerst einmal um eine Vermutung, dass
Ereigniswahrnehmung verhaltensbeinflussend sein kann - noch ohne jeden
Bezug zum Inhalt des Ereignisses.

Ich kann keine inhaltsspezifische Aussage zur behaupteten Wirkung
treffen, wenn die grundlegende (inhaltsneutrale) Frage nicht zuvor
geklärt ist. Das entspräche nicht der Vorgehensweise ernsthafter
Wissenschaftler. Ich finde in den gesamten immer wieder vorgebrachten
so genannten Untersuchungen dazu aber nie eine entsprechende
theoretische Grundlegung. (Liegt das daran, dass sich die Psychologie
immer mal wieder gerne auf Pfade begibt, die nicht mehr Kriterien
naturwissenschaftlicher Forschung genügen ? ;-)

Ich formuliere mal eine Passage aus dem Artikel etwas um:

"Johnson glaubt wie viele andere, dass die Beobachtung von lustigen
Szenen im Fernsehen zur Nachahmung führt, vornehmlich wenn die lustigen
Verhaltensweisen in den Filmen noch belohnt wird. Ist man lustigen
Situationen real oder medial häufig ausgesetzt, so führt das nach ihm
zu einer Desensibilisierung. Möglicherweise ist, so eine weitere
Vermutung, der Preis des ausgedehnten Fernsehkonsums auch der Verlust
sozialen Verhaltens, wie man sich ohne gute Laune aus lustigen
Situationen herausarbeiten kann."

Dahinter stünde dann eine Behauptung wie:
Der häufige mediale Konsum von Komödien fördert die Neigung zu lustigem
oder albernem Verhalten, womöglich zu einer Fehlwahrnehmung ernsthafter
realer Situationen.

Gibt es dazu Untersuchungen?

Oder gibt es eine psychologische Theorie, die behauptet und nachweist,
das zwar wahrgenommene Gewalt wirkungspsychologisch relevant ist, nicht
aber wahrgenommene Komik?

Gruß,
/hero1

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