Der Artikel von Florian Rötzer ist ganz hervorragend (wie übrigens auch der zur Intelligenzforschung), weil der Autor einfach beschreibt, was ist, also genau das macht, was guter Journalismus leisten soll; das Problem ist hier doch eher die Hatespeech-Definition einer etwas merkwürdigen Stiftung, die man allerdings leider ernst nehmen muss, weil diese Stiftung über erheblichen politischen Einfluss verfügt.
Nochmals der ganze Absatz aus dem Rötzer-Artikel:
Zurückbleiben vermutlich viele, die nicht neugierig, kompetent und flexibel genug sind, um mithalten zu können, aber auch nicht fähig sind, die strukturellen Hintergründe der wirtschaftlichen und kulturellen Dynamik zu verstehen. Daraus entsteht dann die Ideologie, dass die Schwachen im Verein mit den mächtigen Kräften an einem Bevölkerungsaustausch arbeiten würden, der die normale Bevölkerung an den Rand drängt und deren Kultur zum Untergang verdammt.
Klar, der erste dieser zwei Sätze klingt sehr sozialdarwinistisch, ist allerdings als Tatsache kaum zu bestreiten; inhaltlich fragwürdiger ist eher der zweite Satz. Der erste Satz wirft die moralische, soziale Frage auf, ob man diesen sog. Abgehängten helfen sollte oder gar müsste oder gerade deshalb nicht, weil sie an ihrer Situation doch selbst schuld seien. Handelt es sich beim Abgehängtsein um selbst gewähltes oder irgendwie selbst verschuldetes Leid? Genau um die Frage geht es, und erst in diesem Kontext wird und wirkt der zweite Satz, der den Abgehängten eine Ideologie unterstellt, problematisch.
Der Bevölkerungsaustausch ist keine Ideologie, sondern tatsächliche eine uralte UN-Empfehlung zur sog. Bestandserhaltungsmigration, wie man sie vor zwanzig Jahren nannte, und daran sind auch keine "Schwachen im Verein mit den mächtigen Kräften" (Rötzer zur vermeintlichen Verschwörungstheorie) beteiligt, sondern allein politisch einflussreiche Eliten, die mit Zuwanderung enorm viel Geld verdienen.
Die Gefahr besteht nun darin, dass den einzig wirklich Schwachen in Deutschland, die über keinerlei Lobby verfügen, also den schwachen Einheimischen, jetzt auch noch eine Schuld für ihre Schwäche angedichtet wird, etwa eine rassistische Einstellung gegenüber Zuwanderern. Tatsächlich sitzen die Rassisten ganz oben, weil sie Deutsche für historische Verbrechen hassen, die Deutschland beging.
Gegenüber Schwachen haben Zuwanderer schon etwas zu bieten: Vielsprachigkeit, Jugend, Vitalität.