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Re: Qualität und Quantität

M.C.Cato schrieb am 21.09.2018 17:23:

"Berreicherung" erlebt mit dieser Art von Migration eine ganz bestimmte (sehr kleine) Gruppe in der Gesellschaft.

Dies hat den gleichen Grund wie bei den Gastarbeitern, die man in den 50ern bis 70er ins Land geholt hat: Löhne drücken, den Konkurrenzdruck auf Arbeitnehmerseite erhöhen, Gewerkschaften schwächen und nicht zuletzt wieder Menschen zu haben, die absolute Drecksarbeit machen. Die sozialen Kosten ist der Kapitalseite vollkommen egal, die werden ja von der Gesellschaft und derm Staat getragen. (das hat selbst Helmut Schmidt zugegeben: "Es war ja Ludwig Erhard, der das Ganze in Gang brachte, zunächst als Wirtschaftsminister, später als Bundeskanzler. Deutschland hatte einen Bedarf an Arbeitskräften, was die Löhne ansteigen ließ. Das wollte er verhindern." (http://www.zeit.de/2011/43/50-Jahre-Migration-Schmidt)

Aus dem Artikel:
"Es gab noch etwas, das damals Sorge bereitete. Einerseits interessierten Schmidt die Türkei und ihre regionale Bedeutung seit seiner ersten Reise für die Reeder. Er wollte der türkischen Wirtschaft helfen. »Auf der anderen Seite konnten wir sie nicht unbegrenzt aufnehmen. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, welcher türkische Staatsmann es war, der mir mal sagte: ›Wissen Sie, Herr Schmidt, bis zum Ende des Jahrhunderts müssen wir noch zehn Millionen Türken nach BRD exportieren, wir haben zu viele Menschen.‹ Das hat mich erschreckt. Denn ich wusste, wir Deutschen sind nicht in der Lage, sie alle zu integrieren. Wir haben uns der Integration, insbesondere der Türken, nicht gewachsen gezeigt. Wir haben ihnen nicht ausreichend geholfen.« Deshalb, sagt er, sei es ein Fehler gewesen, die Gastarbeiter überhaupt nach Deutschland geholt zu haben. "

Das Problem der "Überbevölerung der Türkei" erledigt ja Erdo gerade ganz glanzvoll :(
Schmidt hat natürlich recht. "Wir haben das nicht gut gemacht".
Genauso machen wir es heute nicht gut.
Weil die Ressourcen mit den Jahren abgeschafft wurden, die öffentlichen Ressourcen, die für eine soziale Gemeinschaft wichtig sind.
Das ist in der DDR mit einem Schlag geschehen, in den alten Bundesländern nach und nach - eben ab 1972, als kaum noch Ausbildungsplätze zu bekommen waren, die Wirtschaft runter fuhr, die öffentlichen Kosten eben relativ zur Wirtschaft aus dem Ruder liefen.
In den Folgejahren musste diese Republik nicht nur die Kosten der Wiedervereinigung stemmen, sondern auch allen beibringen, hey das kostet Geld, Kontrolle der Glücksritter die im Osten erst einmal alles einsammelten was nicht niet- und nagelfest war, fand kaum statt.
Durch diese enormen Umverteilungen sank schon mal das Einkommen aller Arbeitnehmer, Ost wie West. Dazu kam die Talsohle, die zu der vermaledeiten Agenda 2010 führte, also noch mehr Umverteilung. Für diese Drecksarbeit hat sich die SPD her gegeben, von der Schmidt allerdings auch recht überzeugt schien. Nur leider wurden die Sozen dann abgewählt und mussten quasi zugucken wie die Konservativen diese Agenda genüsslich durch die Jahre zogen und sich auch noch mit der SPD rausreden konnten. Aber nur nichts ändern.
Und was passiert heute?
Die "Geschlagenen" wählen die nächsten Nutznießer, die, wenn damals schon am Zuge gewesen wären, sich noch mehr Rosinen raus gepickt hätten.
Aber mit Xenophobie schüren ist da sicher noch mehr zu holen, die Kleinen kloppen sich sowieso, schüren wir noch ein bischen, klappt schon.

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