Stasi schrieb am 09.09.2023 16:26:
schließlich wäre ja schon die Einsparung beim Mineraldünger und Energie ein handfester ökonomischer Grund. Doch oh weh, leider liefert der Öko-Anbau nicht die gleichen Erträge, was wohl der Hauptgrund ist, warum er sich nicht auf breiter Front durchsetzt. Wir reden da immerhin von 25-50%, die da weniger vom Acker kommen, womit sich für die gleichen Erträge erstmal die existierenden Anbauflächen um 50 bis 100% vergrößern müßten, um alle wie bisher zu ernähren. Das wird in Deutschland schonmal einigermaßen schwierig, werden doch bereits knapp 51% des gesamten Landes landwirtschaftlich genutzt. Und da ein Viertel des Bundesgebietes landwirtschaftlich nicht nutzbar ist (Siedlung, Wasser, nicht geeignet), müssen wir demnach wohl alle Wälder abholzen, um diesen Bedarf zu decken - unter der wohlgesonnenen Voraussetzung, daß der Ökolandbau 75% der Erträge liefert. Womit dann natürlich auch wieder der Energie- und Düngerbedarf ansteigt.
Ich will die Probleme, die die konventionelle Landwirtschaft verursacht, nicht schönreden, aber wenn man Alternativen vergleicht, dann doch bitte schön aus allen Perspektiven.
Weil die moderne Landwirtschaft mit künstlichen Düngern einfacher ist als die traditionelle Landwirtschaft, wie sie vor hundert Jahren noch üblich war.
Der Umstieg auf "Regenerative Landwirtschaft" ist nicht ganz einfach, da das Wissen darüber größtenteils verloren gegangen ist und erst wieder erlernt werden muss.
Das kostet Zeit, Kraft und wird in den ersten Jahren weniger Erträge bedeuten, da auch Rückschläge zu erwarten sind. Man muss das langsam und Stück für Stück angehen. Von heut auf morgen geht das nicht.
Davor schrecken viele Bauern zurück, weil sie auf die Erträge angewiesen sind.
Hier mal ein gutes Video über einen Bauern in den USA der durch Versuch und Fehler auf diese Art des Landwirtschaftens umgestellt hat.
https://www.youtube.com/watch?v=uUmIdq0D6-A