Vor ein paar Jahren hatte ich Probleme mit Schlaflosigkeit, Depressionen und Burn-Out. Auf der Arbeit und privat lief es nicht gut. Also gut, zum Hausarzt, der hat erstmal allerlei Tests gemacht, Bluttest, Überweisung zum HNO, Überweisung ins Schlaflabor, dann Antidepressiva, aber mir ging es immer dreckiger. Dann zufällig mit einem Kollegen gesprochen bei dem nach ähnlicher Leidensgeschichte ein starker Vitamin-D Mangel festgestellt wurde (Vitamin-D Mangel kann auch Depressionen auslösen). Dazu sollte man wissen, dass er Grieche ist und sein Arzt scheinbar deswegen die Verbindung gesehen hat (weniger Sonne in D als in Gr -> Organismus nicht daran gewöhnt -> Unterversorgung). Ich denke mir "Hey, hat man das bei mir getestet?". Nochmal zum Hausarzt, noch einen Bluttest nach Vitamin-D verlangt, dieser willigt widerwillig ein ("Das müssen Sie selbst zahlen" und "Der Heilpraktiker wird Ihnen jede Menge Mangelerscheinungen nachweisen können, davon halte ich nix"). Zwei Wochen später das Resultat et voila 22ng/L also haarscharf an der Unterversorgung nach dt. Aufassung. Ein Rezept für Vitamin D wollte mir mein HA aber auch nicht aufschreiben ("Sie sind ja über dem Grenzwert") und die 20€ für den Test durfte ich natürlich selber latzen. Seitdem kaufe ich mir die Vigantoletten selber. Die Antidepressiva habe ich nach 2 Jahren "durch die Hölle" auch wieder abgesetzt, aber das ist eine andere Geschichte. Mir geht es ohne Antidepressiva und einem 1h-Spaziergang pro Tag deutlich besser als zuvor.
Fazit:
1) (Haus)Ärzte arbeiten nur Flowcharts ab. Anamnese (z.B. das ich als Büroarbeiter vlt Vitamin-D Mangel haben könnte) wird kaum berücksichtigt, Behandlung nach Schema F. Wer durchs Raster fällt, tjo Pech gehabt. Aber schön, dass Sie da waren.
2) Ich habe keine Ahnung wem ich vertrauen soll oder was glaubwürdige Informationsquellen bzgl Gesundheitsthemen sind. Ärzte sind es nicht.
3) Der Krankenkassenkatalog der entscheidet was erstattet wird und was nicht ist total Banane. Neben der Vitamin-D Geschichte wurde mir meine Gesprächstherapie in der Gruppe nach gerade mal 6 Monaten auch gestrichen. Aber nutzlose Tabletten habs immer, habe noch den ganzen Schrank davon voll.
Es ist zum kotzen.