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  • Alterna Tieflos

mehr als 1000 Beiträge seit 15.04.2016

Die Macht der Demographie

Demographische Prozesse entwickeln sich langsam, sind aber in ihrer Wirkmächtigkeit durchschlagend.

Hier gibt es eine sehr schöne Bevölkerungspyramide, an der man interaktiv verschiedene Szenarien und Filter durchspielen kann:

https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/index.html#!y=2033&v=6&g

Aber schon die ganz einfache Addition der einzelnen Jahrgänge ergibt, dass die Aussichten auf eine auskömmliche Rente von Jahr zu Jahr sinken - je jünger desto gekniffener.
Der Jahrgang 1956 erreicht dieses Jahr die reguläre Altersrente. Er und die 15 nachfolgenden Jahrgänge bis Geburtsjahr 1970 sind alle deutlich über 1 Million Menschen stark. Spitzenreiter ist der Jahrgang 1964, der momentan 1.391 000 Menschen umfasst.
Diese (häufig gescholtenen) Babyboomer werden jetzt Jahr für Jahr verrentet und wechslen von der Beitragsproduzentenseite auf die der Konsumenten.

Denen steht ein stetig schrumpfendes Häuflein Nachgeborener gegenüber. Der letzte Geburtsjahrgang der größer als 1 Million war, erblickte 1993 das Licht der Welt. In den letzten 20 Jahren haben sich die Kohorten bei 750 000 bis 800 000 eingependelt, sind also nur ca 2/3 so stark wie ihre älteren Pendants der Boomergeneration.

Dieses demographische Dilemma stellt auch leistungsfähige und intelligente Rentensysteme wie in Österreich, Niederlande oder Dänemark vor große Probleme.
Ein bürokratisches, dysfunktionales Monster wie das deutsche Rentensystem, welches zudem durch sein Kastensystem sozial zutiefst ungerecht ist, wird und muss daran zerbrechen. Die Frage ist nur - wann.
Die Bundesregierung versucht es noch so lang wie möglich mit Konkursverschleppung - schließlich sind die meisten Wähler ja auch Boomer. Aber früher oder später kracht der Laden zusammen.
Wer dann nicht durch Wohneigentum, Kapital und Sachwerte abgesichert ist, wird ein bitteres Alter erleben. Die Meisten also.

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