Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, hat sich ins Gespräch gebracht: Die Menschen in Deutschland sollten künftig erst mit 70 in Rente gehen, forderte er und löste damit eine Debatte aus.
Der Mann ist nicht "neoliberal", sondern einfach nur ein ***.
Dies gilt besondern unter Bedrücksichtung des Umstands, dass gerade in seinem Bereich praktisch niemand diese Altergrenze erreichen kann. Die Rente 67 sind schon jetzt hochproblematisch. De facto war schon die Anhebung aus diese Altersgrenze nichts anderes als eine versteckte Rentenkürzung.
Das Neoliberale im Artikel findet man hier:
"Die derzeitigen Befreiungsmöglichkeiten für abhängig Beschäftigte und die Versicherungsfreiheit der Beamten, Richter und Soldaten sind nicht mehr zeitgemäß", argumentierte er. Deshalb sollten künftig ausnahmslos alle Erwerbstätigen einzahlen, auch geringfügig Beschäftigte.
Selbstständige einzubeziehen, sei schon deshalb notwendig, um Widersprüche im geltenden Recht zu beseitigen. Es gebe keine sachliche Rechtfertigung für die Befreiung von der Versicherungspflicht.
Neoliberal steht nicht nur für Wahlfreiheit, sondern vor allen Dingen für Einfachheit und Transparenz. Richtig. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum die Berufsstände Beamte, Politiker und Selbstständige anders behandelt werden als abhängig Beschäftigte.
Und machen wir uns Mal nichts vor: Wenn es eine Wahlfreiheit bei den abhängig Beschäftigten gäbe, könnte man heute keinem jungen Erwachsenen (und das "jung" lässt sich da sehr dehnen) mehr raten in eine GRV, Pflegeversicherung oder auch GKV zu zahlen. Nach Volker Pispers bekommt sowieso bald die Hälfte der Angestellten hinterher eine Rente aus GruSi-Niveau. D.h. für die vielen Beiträge die dort eingezahlt wurden, gibt es nur das Geld heraus, das der Staat auch Mitmenschen schenkt, die nie irgendeine Leistung erbracht haben.
Analoge Aussage gilt auch für die Pflege- und Kranken-"Versicherung". Die Leistung, die heute für die Pflege gezahlt wird, können wenn der Beitragszahler dann selbst pflegebedürftig ist, von der Versicherung überhaupt nicht mehr erbracht werden.
Auch für die Pflege gilt: Die Mittellosen bekommen die selbe Leistung von Staat geschenkt.
Also wir noch die soziale Marktwirtschaft hatten, waren die ALV und GRV einmal statuserhaltend: Wer dort ordentlich eingezahlt hatte, also Leistung für die Gemeinschaft verbracht hatte, dem garantierte die Gemeinschaft dann auch einen verdienten Bonus im Alter. Aber soziale Marktwirtschaft mögen Sozialisten nicht. Die lieben Bedürftigkeit und Willkür bei ihrer Geldverteilung.
Zudem laufen alle diese Umlagesysteme aufgrund des demographischen Wandels aus dem Ruder. D.h. ein immer größeres Defizit muss vom Staat kompensiert werden.
Aber die Kompensation untergräbt wiederum die Berechtigung der Ansprüche.
(De facto werden die AN dann auch doppelt abgekocht, denn die versteckte Finanzierung durch die Steuern bezahlen sie ja auch.)
Nein, das ganze System gehört endlich auf die Füße gestellt. Mein Vorschlag:
1.) Eine Grundrente, die sich an den gezahlten Steuern orientiert. (Gerne gedeckelt.) Das führt auch zur Steuerehrlichkeit und auch den Wunsch seine Steuerlast nicht zu stark zu minimieren. Das GruSi-System ist Teil dieses "Rentensystems". Diese Grundrente muss das Minimum zur Existenzsicherung in jedem Fall abdecken.
2.) Mehr Netto vom Brutto für die eigenverantwortliche Vorsorge.
3.) Es gibt keine Freiheit ohne Konsequenzen. Wer sich die Freiheit nimmt, seinen Beitrag für die Gemeinschaft zu minimieren, der muss damit leben, im Alter dann auch richtig arm zu sein.
Grundsätzlich halte ich das irre Pflegesystem, dass gerade in Deutschland hochgezogen wird, für nicht finanzierbar und damit auch sozial ungerecht gegenüber den jüngeren Mitbürgern. Selbst in den fetten Jahren der Bonner Republik hatte man sich solch einen Zauber nicht gegönnt.