Heinrich 666 schrieb am 04.08.2022 13:45:
Wie sollte es auch anders sein. Es kann nunmal nicht mehr verteilt werden als erwirtschaftet wird. Selbst Schulden sind am Ende nur vorgezogener Konsum.
Du hast meinen Text ganz offensichtlich nicht verstanden. Erwirtschaftet wird gesellschaftlicher Reichtum (der immer gleich als privater Reichtum auf die Welt kommt), "verteilt" wird ein geringer und immer geringer werdenden Anteil davon.
Überhaupt ist der Spruch, dass nicht verteilt werden kann, was nicht erwirtschaftet worden ist, der größte Unsinn überhaupt. Im Kapitalismus wird nicht produziert und anschließend verteilt. Im Kapitalismus steht die "Verteilung" vor der Produktion fest.
Die alberne Vorstellung, es würde am sachlichen Reichtum mangeln, ist absurd. So ziemlich jedes Kapital könnte und würde seine Produktion liebend gerne ausweiten, es fehlt an der zahlungsfähigen Nachfrage. Kapitalisten konkurrieren um die, ihr Mittel in der Konkurrenz um die begrenzte Zahlungsfähigkeit ist ein günstigerer Preis als die Konkurrenz, also senken sie ihre Kosten, sprich letztlich immer den Lohn - was dann erstens zu der sinkenden nationalen Lohnsumme führt, und zweitens die Zahlungsfähigkeit reduziert.