Himmelfahrt schrieb am 04.08.2022 15:33:
da stimmt so rein gar nichts,
Ja und nein. Sicher steht in Kapitalismus die Verteilung vor der Prouktion fest. Der größte Teil geht nämlich driekt an den Staat und der verteilt dann weiter (an Bedürftige und natürlich an sich selbst).
Die "Verteilung" steht von vorneherein fest, weil alles(!), was produziert wird dem Eigentümer gehört, und der Lohn ja schon vereinbart wurde. Das ist die Verteilung, die ich meinte. In einer zweiten Runde kommt der Staat und erhebt Steuern.
In jedem Fall ist der Staat der größte Kapitalist.
Kapitalist ist, wer Kapital vermehrt. Der Staat greift einen Teil des Reichtums ab, er ist kein Kapitalist. Steuern gehöen zu den faux frais: https://de.wikibrief.org/wiki/Faux_frais_of_production
Er steckt sich ohne jedes Risiko den größten Batzen ein. Privater Reichtum ist dabei sogar unerwünscht, denn er führt zu unabhängikeit vom Staat. Das gilt es aus staatlicher Perspektive bestmöglich zu vermeiden.
So ein Unsinn. Das Eigentum hat Verfassungsrang, Produktion findet möglichst in privater Hand statt, einzig ein paar Bereiche, wo es auf Versorgung ankommt, werden vom Staat betrieben.
Die alberne Vorstellung, es würde am sachlichen Reichtum mangeln absurd zu finden ist absurd. Erstrecht mit der nachfolgenden Begründung. "So ziemlich jedes Kapital könnte und würde seine Produktion liebend gerne ausweiten, es fehlt an der zahlungsfähigen Nachfrage". Und deswegen und aus vielen anderen Gründen auch ist es eben nichts mit der unbegrenzten Ausweitung.
Sachlicher Reichtum ist der Reichtum, der in konkreter Form vorliegt (dazu gehören durchaus auch Dienstleistungen wie Friseurtätigkeiten etc.). Es hat keinen Mangel an sachlichem Reichtum. Das manche Regale leer sind, kommt erstens erst seit kurzem vor, und hat zweitens andere Gründe als fehlende Produktionskapazitäten. Kapitalisten kämpfen um Marktanteile, d.h. insgesamt wird mehr produziert als gekauft.
Und deswegen kann eben auch nicht unbegrenzt verteilt werden. Du gibst dir deine Antworten also selbst, verstehst aber die Zusammenhänge nicht.[
Gerade in Deutschland ist die Umverteilung so ausufernd geworden, daß sich ehrliche Arbeit kaum noch lohnt. Und zwar unabhängig davon ob diese Arbeit nun als lohnabhängige Erwerstätigkeit oder als Selbstständigkeit erfolgt.
Erwerbstätigekit findet dann statt, wenn sie sich für den "Arbeitgeber" lohnt. Deswegen lohnt sie sich nicht für den "Arbeitnehmer". Durch Lohnarbeit wird man nicht reich, man kann in der Regel davon leben. Geht das nicht, greift der Staat ein. Nicht aus Nächstenliebe, sondern weil er ein Interesse an der produktiven Armut hat, sprich an Kapitalwachstum, an dem er sich bedienen kann.
Arbeit muss sich wieder lohnen! Sonst ist es auch mit der Umverteilerei bald vobei.
Für wen muss sie sich wieder lohnen?