BO_FC schrieb am 24.06.2024 17:30:
In welcher Beziehung unterschiedet sich das genau von der Europäischen Union / EZB?
Der Euro, genauso wie Pfund, Franken, Yen und wasauchimmer, dienen hauptsächlich als "Reserve"währungen und und werden dazu verwendet die auswirkungen von Währungskursschwankungen auf die jeweilige Landeswährung zu minimieren. Die EU/EZB sind bei weitem nicht so im Internationalen Geldgeschehen involviert wie die USA/FED, oder auch nur reguläre US-Banken.
Die grössten Gläubiger sind immer noch die Amerikaner selber.
Das bringt aber nur solange was, wie man sein Geld bekommt, und auch was dafür kaufen kann.
Das Problem ist ein bisschen Komplexer, und geht zurück auf Bretton Woods. Damit wurde der Doller mehr oder weniger Weltwährung, was effektiv den US-Dollar zum Haupt-Exportartikel der USA gemacht hat. Auch wenn Bretton Woods seit 1973 nicht mehr existiert, hat das (bisher) wenig an der "Weltwährung" US-Dollar geändert.
Das bedeutete allerdings auch, das nicht nur die Regierung der USA (mehr oder weniger) beliebig "Schulden" im Ausland machen kann (konnte, in Form von $-Devisen), sondern auch die Bürger können (konnten) sicher sein Ihre Dollars im zweifelsfall im Ausland ausgeben (exportieren) zu können.
Das bringt aber, wie gesagt, nur dann was, wenn man für das Geld auch was bekommt. Selbst wenn im Inland (dem Geldwert entsprechend) genug Waren produziert werden, muss immernoch ein entsprechender Konsum (=Bedarf) stattfinden damit das Geld seinen "Wert" im Inland behält.
Dazu kommt, daß das Schuldenproblem in der vergangenheit dadurch "gelöst" wurde, das für eine wachsende Weltwirtschaft immer mehr Geld zur abwicklung benötigt wurde.
Das heisst, das die Inlandsschulden zwar "nur" ein Problem der Bürger der USA sind, die Auslandsschulden aber nicht nur ein Problem der USA (sowohl Bürger, als auch Staat) sondern auch der Länder die einen großen Anteil ihres Handels in Dollar abwickeln.
Und ein weiterer Vorteil, die Schulden laufen in eigener Währung.
Die Währung ist irrelevant, wenn du für das Geld das du hast nichts mehr bekommst, und erst dann wieder Geschäfte machen kannst, wenn deine Schulden als bezahlt betrachtet werden.