Wer hat mit welchem Wissenstand, zu welchem Zeitpunkt damit angefangen und ist um's Verrecken nicht bereit, da einen Milimenter von abzurücken und neuere Erkenntnisse zu berücksichtigen?
Das ist vermutlich ein Knackpunkt. Je länger die Angst dauert, umso schwerer ist es, sich wieder von ihr zu lösen.
Ich verfolge die Situation seit dem 31. Dezember 2019, jenes Silvester war für mich gelaufen, ab dem ersten Januar habe ich mich etliche Wochen lang, bis weit in den März 2020 hinein, unglaublich gesorgt.
Dann erholten sich die Märkte. Nachdem schon zuvor der heilige Paulus der Neuzeit sein Rübe oft genug in die Kameras gehalten hatte und sieben Milliarden Menschen impfen wollte und allseits schon mal auf die 700.000 nicht näher definierten Fälle von "side effects" unter den auf sein Anraten Geimpften einstimmte, war ich dann endgültig raus.
Die Bilder der maskenlosen AKK mit hundert maskenlosen Journalisten im Flieger, die ersten Masken aus China begutachtend, schienen meinen Eindruck, die Lage sei nicht annähernd so dramatisch, wie allseits befürchtet und verlautbart, zu bestätigen.
Die Bilder vom Bundespräsidenten, wie er nach dem Interview auf Covid-Intensivstation der Assistentin die während des Interviews selbstverständlich getragene, Maske in die Flossen drückt und sich freut, fand ich dann schon amüsant.
Die Bilder der Kanzlerin, wie sie sich nach Monaten, erst mitten im Sommer dazu durchringen konnte, wenigstens für die Kamera eine Maske anzuziehen. Irre.
Die Bilder der erleichterten und glänzenden Augen der Verantwortlichen und Apotheker, als die Masken per Gutschein mit Eigenanteil der Kunden für knapp 6 Euro über die Theke gingen, obwohl die Preise schon wieder Richtung Cent-Beträge abgestürzt waren. Perfide.
Ich könnte ewig so weiter machen. Viel bedeutender allerdings:
Die Bilder von Wuhan, Bergamo, New York, dann Manaus, später Indien - aus dem Zusammenhang gerissene Bilder, das alles ist im Nachhinein recherchiert und in den klassischen Medien eingeordnet worden. Unter ferner liefen, versteht sich.
Unglaubwürdig ist noch zu positiv ausgedrückt.
Ich kann mich glücklich schätzen, meine Angst verpuffte schon sehr früh.
Ich habe lange Verständnis für jede noch so unsinnige Angst der Leute gehabt. Nun spare ich mir dieses Verständnis für diejenigen auf, die noch nicht von Hass auf die Ungläubigen oder wen auch immer sie sich zur Kompensation ausgesucht haben, gezeichnet sind. Wie bei Drogen- und Sektenopfern ist das.
Denen kann man kaum helfen, bevor sie nicht ganz von selbst von ihrem hohen Ross geplumpst sind und es plumpst und purzelt gerade überall, lauter durchgehende Pferde, viel Geschrei und Mimimi, tatsächlich auf allen Seiten.
Interessante Zeiten gerade. Immerhin.