Pnyx (1) schrieb am 26.08.2021 03:55:
Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. Wer diese Einsicht nicht aufbringt, muss mit Nachteilen rechnen. Wenn ich gegen irgendwas zivilen Widerstand leiste, ist mir auch klar, dass das einen Preis hat.
Ja, aber Ihre schönen philosophischen Formeln helfen aber auch nicht mehr, wenn der gesellschaftliche Zusammenhalt vollständig verloren geht.
Dazu kommt - 2G ist die Alternative zum Lockdown oder jedenfalls Massnahmen, die alle einschränken. Dann müssen alle einen Preis zahlen, auch diejenigen, die sich korrekt verhalten. Ist das dann fair? Diskriminierung ist manchmal angebracht.
Glauben Sie das wirklich?
2G kommt mir hauptsächlich eher so vor wie eine Legitimations- und Rechfertigungskampagne der Regierung für all ihre (teils unhaltbaren) Aussagen, die sie über die Zeit zum Impfen gemacht hat.
Außerdem soll es natürlich als Schikane gegen die Impfverweigerer dienen.
Epedemiologisch macht das meines Erachtens nicht wirklich viel Sinn.
Seit Wochen steigt die Testpositivrate steil an. Die Anzahl der PCR-Tests sinkt aber immer noch leicht! Zum ersten Mal wird in einer ansteigenden Flanke einer Welle weniger getestet.
Und es gibt auch viel weniger Schnelltests und es wird noch viel weniger geben, wenn die nicht mehr kostenlos sind.
Man nimmt also die Tests immer mehr aus der Pandemiebekämpfung, jene Tests, die bisher immer als Schlüssel zum Erfolg gegolten haben - und ersetzt sie nur durch 2G.
Und das soll epedemiologisch betrachtet gut sein?
Natürlich. Geimpfte infizieren sich deutlich seltener als Ungeimpfte und Geimpfte übertragen das Virus viel seltener als Ungeimpfte. So viel ist sicher, wobei diese Aussagen mit fortschreitender Zeit, aufgrund der Impfabschwächung immer mehr an Wert verlieren.
Aber die Geimpften, die es übertragen können, können auch ganz schnell zu Superspreadern werden, denn, wie wir mittlerweile wissen, können Geimpfte genauso infektiös sein wie Ungeimpfte, allerdings viel weniger lang.
Doch bei einer Veranstaltung mit sagen wir mal 100 Leuten könnte ein solcher Geimpfter Superspreader schon ne Menge Schaden anrichten. Und möglich wäre ja auch, dass geimpfte Infizierte, eben wegen ihrer Impfung deutlich weniger und schwächere oder gar keine Symptome haben, somit also auch nicht gewarnt sind, dass sie infektiös sein könnten. Und da sie auch nicht mehr getestet werden...
Wenn sie es wirklich sicher machen wollen, dann sollten z.B. bei größeren Veranstaltungen alle Teilnehmer getestet werden, wie bis vor einiger Zeit auch noch.
Aber nein das geht ja nicht mehr, weil dann die Erwartungen der geimpften Leute enttäuscht würden.
Und wenn Sie aus Solidarität mit den Querschlägern einen Preis mitzahlen wollen - bitte, das ist Ihre Entscheidung.
Impfskeptiker/Impfverweigerer /= Querdenker. Es gibt keine 30% Querdenker in Deutschland, aber in etwa so viele Erwachsene, die sich bisher nicht haben impfen lassen. Abgesehen davon die ganze Problematik des Kinderimpfens. Die kann man nun wirklich nicht nur den Querdenkern anlasten.
Ich möchte einfach nicht in ein Lokal oder eine Veranstaltung gehen, wo meine ungeimpften Freunde draußen bleiben müssen. Auf sowas verzichte ich dann zu gerne.
Ich denke einfach man kann es sich nicht leisten 30%, oder auch wenns nur 20% wären, der Geselllschaft einfach auszugrenzen und dann auch noch moralisch zu branntmarken.
Diesen Preis zu zahlen, möchte ich nicht mithelfen.