Präsenzunterricht wird immer auf die Geschwindigkeit des langsamsten Schülers im Klassenverband runter gezogen, während die Anderen ihre Zeit absitzen und Blödsinn machen. Ich selbst hatte das zu meiner Zeit damals erlebt als mir Anfang der Oberstufe mein Mathe-LK-Lehrer ins Gesicht gesagt hat "Ich weiß, dass du das kannst. Dich nehm ich nicht mehr dran. Mach was du willst, solange du die anderen nicht störst." Genau das ist die nächsten Jahre passiert. Ich habe meine Zeit kerkerhaftmäßig abgesessen, Däumchen gedreht, Hausaufgaben für andere Fächer gemacht, Romane gelesen und musste dann kurz vorm Abi den ganzen Stoff der Oberstufe in drei vier Wochen allein aufarbeiten.
Ohne Präsenzpflicht, mit Selbstlernlehrmaterialien und themenspezifischen Klausuren on-demand hätte ich den gesamten Schulstoff in unter einem Drittel meiner Internierungsdauer absolvieren können.
Präsenzunterricht ist Chancengleichheit in dem Sinne, dass man den sehenden Kindern beide Augen aussticht um ihnen die gleichen Chancen zu geben, wie jenen die schon blind sind, statt alle nach ihrem individuellen Potential zu fordern.
Präsenzpflicht sorgt nur dafür, dass die Oberschicht ihre Kinder auf teure Privatschulen schickt, wo sie nicht zurückgehalten werden, während die Mittelschicht, deren Kinder besser zuhause lernen könnten, gezwungen wird ihre Kinder in staatlichen Einrichtungen verkommen zu lassen.