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  • RechtsVorLinks

803 Beiträge seit 13.10.2021

Re: Ein verlogenes Gewäsch

Mathematiker schrieb am 16.01.2022 15:42:

Nein, die Schule ist keine "kritische Infrastruktur", denn sonst könnte man sich ja nicht einmal die Ferien leisten. Da sind die Dinger im Sommer 1,5 Monate zu.

Unser gesamtes Schulsystem ist schon lange im Arsch, um es einmal etwas vulgär auszudrücken. Da wird permanent abgesattelt und was da teilweise als Unterricht abläuft verdient eher das Prädikat "gruselig". Aber solange die Noten nett verteilt werden, hält jeder die Klappe. Qualitätssicherung? Kann man komplett vergessen. Wenn ein Lehrkörper es verbockt, wird da schön der Mantel des Schweigens drüber gelegt. Im Zweifelsfall war es die Klasse und überhaupt. Wer offen die Kollegen kritisiert, der sitzt dann womöglich bald selber auf dem heißen Stuhl. Nein. Lieber nicht.
Dafür feiert der "Nürnberger Trichter" fröhliche Urständ. Statt für Verständnis des Stoffs zu sorgen, werden Rezepte und Musterlösungen gepaukt, damit es mit den Noten bei den zentralen Prüfungen klappt.

Immerhin hatten vor einem Jahr schon neun von zehn Lehrern über die hohe Belastung durch Distanzunterricht geklagt – und damals war er nur selten hochwertig.

Ja, da konnten die Lehrer auf einmal nicht auf den ausgetrampelten PFaden laufen und die Eltern bekamen Live und in Farbe das ganze Elend serviert.
Klar, das bedeutet richtig Stress.

Man habe gesehen, dass durch Schulschließungen und Distanzunterricht "erheblichen Lernlücken" entstanden seien. Präsenzunterricht sei daher auch eine Frage der "Chancengerechtigkeit".

Nein, das mit der Chancengerechtigkeit sieht völlig anders aus.
Eine Erkenntnis der Pandemie war, dass sich das Prekariat zügig aus dem Unterricht ausklinkte und egagierte Lehrer, die am Nachmittag ihre Problemschüler besuchten, ihnen dort Kinder im Schlafanzug die Tür öffneten.
Wer die Schulen für die Kinder dieser kleinen Bevölkerungsschicht offenhalten will, damit die wenigstens etwas Erziehung und geregelte Strukturen genießen können, der missbraucht den großen Rest. Deren Chancengleichheit gegenüber der internationalen Konkurrenz wird minimiert.
Wer die Schulen offenhält, der wird sich auch wieder verstärkt über Lehrerausfälle "freuen" dürfen. Wenn Omicron für die prognostizierten Fallzahlen sorgt, werden etlichen Schulen die Lehrer wegbrechen. Da macht dann der Hausmeister den Unterricht.

Nebenbei: Die kritische Infrastruktur wird genau aus diesem Grund nach Möglichkeit remote betrieben. Keine Hühnerhaltung in uralten Klassenräumen.

Es fehlen sowieso schon massig Lehrer, da wurde auch bisher genommen, was bei 3 nicht weggelaufen war. Da hat man dann alles, nur recht wenig kompetente Lehrer.

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