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  • Inkommodator

338 Beiträge seit 22.10.2022

Pazifismus angesichts eines gewalttätigen Nachbarn

Als regierende Parteien wollen sie offensichtlich auch um den Preis eines längeren Krieges den Sieg ihres ukrainischen Schützlings. Notwendigkeit und Recht dazu beanspruchen sie, indem sie als Anwälte des Guten gegen das Böse antreten und damit Fragen und Zweifel moralisch und praktisch zu erledigen suchen.

Ja, sicher. Das angegriffene Land soll sich verteidigen dürfen. Dabei helfen wir. Der bezeichnete Sieg bedeutet, dass das Land so wie es war bestehen bleibt. Das als Bellizismus zu bezeichnen ist Schwachsinn, aber passt zur hier grassierenden Ideenwelt.
Einem Land zu verweigern sich gegen einen Angreifer verteidigen zu dürfen ist keinesfalls Pazifistisch, sondern Unsinn.
Pazifismus ist in seiner reinen Lehre tot, da die Welt gewaltbeherrscht ist. In einer Welt, in der mein Nachbar nicht pazifistisch ist, sondern mich erobern will, muss ich, wenn ich nicht erobert werden will, mich verteidigen. Dazu brauche ich Waffen und ggf. Hilfe - Verbündete.

Mich kampflos zu ergeben ist eine Möglichkeit, aber hier stellt sich die Frage, was ich bereit bin alles aufzugeben? Mein Eigentum? Meine politischen Rechte, mich zu äußern, mitzubestimmen etc? Mein Leben in Freiheit? Ein Pazifist sollte sich fragen, ob er bereit ist alles aufzugeben und ob er das wirklich ist.

Also ist reine Lehre des Pazifismus Unfug.

Das Anstreben einer Welt mit weniger Waffen, der Versuch zum Ausgleich von Interessen zu kommen, zu deeskalieren etc. heißt Kompromiss ist immer gut.

Dieser funktioniert aber nicht, wenn der Gegenüber kompromissunfähig ist, also z.B. wie Russland, seinem Gegenüber das Existenzrecht abspricht.

Dieser Krieg kann nur Enden, wenn Russland sich zurückzieht, dann kann man über Kompromisse reden. Aber dazu ist Russland noch nicht bereit.

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