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  • Hagjo1

mehr als 1000 Beiträge seit 11.11.2021

Re: Pazifismus angesichts eines gewalttätigen Nachbarn

Inkommodator schrieb am 07.12.2022 21:13:

Ja, sicher. Das angegriffene Land soll sich verteidigen dürfen.


Mich würde mal eine Friedenspolitik interessieren, die diesen Satz nicht unterstützt!

Das als Bellizismus zu bezeichnen ist Schwachsinn

Und wer diesen Vorwurf dennoch macht, sollte sich wenigstens ehrlich den Nachfragen andersdenkender stellen können, oder? ...allein schon aus Glaubwürdigkeitsgründen.

Einem Land zu verweigern sich gegen einen Angreifer verteidigen zu dürfen ist keinesfalls Pazifistisch, sondern Unsinn.

Man könnte sich als Pazifist ja wenigstens dazu bekennen, dass das sich "Nichtwehren" tausende von Tote ersparen würde und daher allemal besser ist als die Okkupation...
...tut komischerweise aber keiner hier, dabei wär`s für mich das einzig ansatzweise akzeptable Argument eines Pazifisten.

Pazifismus ist in seiner reinen Lehre tot, da die Welt gewaltbeherrscht ist. In einer Welt, in der mein Nachbar nicht pazifistisch ist, sondern mich erobern will, muss ich, wenn ich nicht erobert werden will, mich verteidigen. Dazu brauche ich Waffen und ggf. Hilfe - Verbündete.

Ich weiss nicht, wie viele selbsternannte Pazifisten RU vehement und immer wieder dafür verurteilt haben, dass sie 30 Jahre lang 17.000 Kampfpanzer eingelagert hatten... ...muss aber feststellen, dass sie das an dieser Stelle seit 1 Jahr definitiv nicht machen, sondern defacto nichts anderes machen, als den Westen dafür verantwortlich zu machen, dass Putin schon 2000 von ihnen verloren hat...
Klingt erst Mal völlig überspitzt, aber ist tatsächlich ein Vorwurf, dem die hiesigen "Pazifisten" kein Gegenargument gegenüberstellen wollen/können!

Mich kampflos zu ergeben ist eine Möglichkeit, aber hier stellt sich die Frage, was ich bereit bin alles aufzugeben? Mein Eigentum? Meine politischen Rechte, mich zu äußern, mitzubestimmen etc? Mein Leben in Freiheit? Ein Pazifist sollte sich fragen, ob er bereit ist alles aufzugeben und ob er das wirklich ist.

Ein wahrer Pazifist hat diese Fragen für sich beantwortet. Aber garantiert kein "hiesiger Pazifist"!

Also ist reine Lehre des Pazifismus Unfug.

Nicht ganz! Wer als Pazifist lieber in einer Diktatur leben will, als im Schützengraben zu verrecken, für den kann Pazifismus durchaus eine Überzeugung sein. Aber selbst ihm steht es nicht zu, seine Überzeugung von seinen Mitbürgern, oder gar Bürgern eines tatsächlich überfallenen Staates einzufordern. Was die "hiesigen Pazifisten" angeht... ...die lassen sich von unterschiedlichsten Narrativen vereinnahmen, die allesamt nix mit pazifistischen Beweggründen zu tun haben.

Als regierende Parteien wollen sie offensichtlich auch um den Preis eines längeren Krieges den Sieg ihres ukrainischen Schützlings. Notwendigkeit und Recht dazu beanspruchen sie, indem sie als Anwälte des Guten gegen das Böse antreten und damit Fragen und Zweifel moralisch und praktisch zu erledigen suchen.

Wenn ich diese Aussage höre, dann bekomme ich eher den Eindruck, dass es weniger an der Friedenspädagogik hapert, sondern eher im Bereich politische Bildung/Gesellschaftslehre, aber... ...ich hab ja in diesen Fächern aufgepasst... ...und dazu gehört auch der Wert der Meinungsvielfalt.

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